Interview: Valerie- Siba Rousparast

Wenn Ece Canlı durch Porto läuft, fühlt sie sich zu Hause. Denn frei nach Judith Butler findet sie: „A home is the people you walk with.“ Ece Canlı ist in der Türkei geboren und aufgewachsen, ist aber, nachdem sie an der Uni Porto ihre Doktorarbeit geschrieben hatte, hiergeblieben. Nun forscht sie zu Design, Queer Theory und Gender Studies, ist Performancekünstlerin und macht Musik. Sie genießt die wachsende feministische Szene vor Ort und die abwechslungsreiche Textur von Porto, die die Geschichte der Stadt widerspiegelt. Doch Canlı beobachtet zunehmend, dass Gentrifizierung auch in Porto ein großes Problem ist. Noch gibt es allerdings viele Orte, die einen Besuch wert sind. Ece Canlı hat sie mit uns geteilt.

Kunst
Wenn du Filme nicht im Einkaufszentrum sehen willst, kannst du in die Programmkinos Cinema Trindade, Casa das Artes oder Teatro Campo Alegre gehen. Es gibt einige queere Räume, die verschiedene Events bieten. Etwa das Teatro Rivoli und Maus Hábitos, aber auch selbstorganisierte Räume wie das Contrabando, Rosa Imunda, Gato Vadio, Espaço Mira und Oficina Arara. Auch Queer Porto, ein internationales Filmfestival, bei dem viele lokale und internationale antirassistische queere Künstler*innen zusammenkommen, lohnt sich.

Essen
Porto ist nicht die beste Stadt für Leute, die sich wie ich vegetarisch oder vegan ernähren. Durch die Gentrifizie­rung entstehen zwar immer mehr vegane Restaurants, die aber oft

sehr teuer sind. Ich empfehle daher, lieber in Kulturzentren zu essen, wie im Casa da Horta und Rés-da-Rua. Im Café Duas de Letra gibt es auch ein günstiges vegetarisches Menü.

©Matilde Viegas

Feministische Räume
Es gibt ein wachsendes feministisches Netzwerk hier. Neben selbstorganisierten Gruppen gibt es auch aktivistische Organisationen wie Dar À Sola, GAZUA und Gato Vadio. Außerdem gibt…