Großbritannien: „Wir brauchen starke und vielfältige Communitys, die an einem Strang ziehen“
Von
Interview: Lola Farina Mamerow
Plan C ist ein linksradikales, antiautoritäres Bündnis in Großbritannien, mit Gruppen u. a. aus London, Manchester, Birmingham und Leeds. Plan C organisiert sich „in, jenseits und gegen das Kapital“ und veranstaltet jährlich das Fast Forward Festival für Diskussion und Vernetzung. Wir haben mit Rose, antifaschistische Aktivistin und Teil von Plan C, über die Rechte in Großbritannien und Strategien gegen einen gesellschaftlichen Rechtsruck gesprochen.
Rose, kannst du einen Überblick über rechte Parteien und ihren Werdegang in Großbritannien geben?
In den 2000ern konnte man den Aufstieg und Fall der British National Party (BNP) erleben. Deren Führung war aus ehemaligen Mitgliedern der faschistischen Partei National Front zusammengesetzt. Sie bekamen insgesamt über 300 gewählte Sitze in den Lokalparlamenten. 2010 spielte diese Partei allerdings schon keine Rolle mehr. Jetzt sieht die Rechte sehr anders aus.
Die BNP passt in das Bild einer traditionellen rechtsradikalen Partei. Sie spricht vor allem ältere, weiße Männer der Mittelklasse an. Aktuell relevante rechte Parteien und Bewegungen sind sehr viel komplexer als früher, und wir müssen von einer Vielfalt von Gruppen und Parteien ausgehen. Die BNP war die Grundlage für die English Defence League (EDL), eine Organisation, die eher aktivistisch auftritt und wiederum kleinere und jüngere neurechte Gruppen hervorbrachte. Großbritannien wurde, wie der Rest der westlichen Welt, auch…