Frack you, Mr. Governor
Von
Fotos/Illustration: Lisa Bolyos
Die berühmtesten Kinder West Oaklands sind wohl Huey Newton und Bobby Seale. 1966 gründeten sie hier die Black Panther Party for Self-Defense. West Oakland liegt direkt an der Auffahrt zur Bay Bridge, am westlichen Zipfel der Stadt. Nur eine Zugstation trennt das Viertel von San Francisco, auf zwei Seiten wird es von Meer umspült und nach Süden hin führt eine Brücke zum Inselstädtchen Alameda mit seinen ausladenden Stränden.
Doch was nach einem romantischen Hafenviertel klingt, ist in Wirklichkeit ein Industriegebiet, durchzogen von drei Freeways und einer oberirdischen Bahntrasse. Trotzdem boomen Gentrifizierung und Neubau: Um eine knackige Million Dollar kann man hier ein Reihenhaus erstehen. „Die Leute stellen sich vor, am Meer mit direkter Anbindung nach San Francisco zu wohnen“, meint Margaret Russoff. „Dass der Hafen voller Industrie ist, der Zug massiven Lärm verursacht und die Straßen von Lkws verstopft sind, hat ihnen offensichtlich niemand gesagt.“ – „West Oakland wurde auserkoren, die ganze Industrie
abzubekommen“, bestätigt Margaret Gordon, genannt Ms Margaret, mit spöttischem Unterton.
Russoff und Ms Margaret Gordon sind zwei lang gediente Aktivistinnen Anfang siebzig. Russoff zog laut Selbstbezeichnung einst als „Hippie“ von der Ostküste nach Kalifornien und ist heute Teil der Sunflower Alliance, einer Gruppe, die im Bay für Klimagerechtigkeit kämpft. Ms Margaret ist gebürtige West-Oaklanderin. Sie, die später Mitglied der Black Panther Party war, verbrachte ihre Jugend in San Francisco und kam 1992 in den East Bay zurück – drei Jahre, nachdem Huey Newton hier erschossen wurde. Ganz im Sinne der Panthers ist aus Ms Margaret eine Kämpferin für die Community geworden. Seit 1997 ist sie Co-Direktorin des West Oakland Environmental Indicators Project und arbeitet auf allen Ebenen für ein gesundes und lebenswertes Stadtviertel.
Die Stadtplanung von West Oakland strotzt vor…