Kürzlich veröffentlichte der Weltklimarat eine Studie, laut der in den kommenden zwölf Jahren tiefgreifende Änderungen des globalen Wirtschaftens vonnöten sind. Andernfalls ist ein Anstieg der Erderwärmung über 1,5 Grad Celsius zu erwarten und mit ihm ökologische und soziale Katastrophen bisher ungekannten Ausmaßes. Schon heute leiden vor allem Menschen in ärmeren Regionen unter den Folgen der Umweltzerstörung durch Industrie und Konsumgesellschaften. Was bewegen diese Nachrichten in dir? Angst? Wut? Fatalismus? Oder schlicht … gar nichts?

Mit Pfeil und Bogen für den Umweltschutz

Der Regisseur Benedikt Erlingsson („Von Menschen und Pferden“) hat das Thema aufgegriffen und daraus eine eigenwillige Heldinnengeschichte entwickelt. Die Heldin

heißt Halla, ist 49 Jahre alt, lebt auf Island und leistet einen ganz eigenen Beitrag zum Umweltschutz: Sie sabotiert die lokale Aluminiumfabrik. Niemand ahnt, dass Halla in ihrer Freizeit der Stromversorgung des Industriekomplexes mit Pfeil und Bogen zu Leibe rückt. Ihr einziger Unterstützer ist Baldvin (Jörundur Ragnarsson). Er arbeitet für den Premierminister (Björn Thors), dem die ominöse Aktivistin ein Dorn im Auge ist, weil er um Investoren für das Aluminiumwerk wirbt. Als Halla ein Manifest veröffentlicht, wird sie von Medien und Geheimdienst zur Staatsfeindin erklärt. Ausgerechnet da meldet sich eine Adoptionsagentur bei Halla: Ihr Antrag, den sie fast vergessen hatte, war erfolgreich. Politaktionen und Mutterschaft – für Halla gibt es kein Entweder-oder. Doch ihre Pläne drohen ihr über den Kopf zu wachsen.

„Gegen den Strom“ ist feinstes Popcorn­kino voller Tempo, Spannung, Drama – und mit dezenten politischen Spitzen. Halldóra Gei…