Tschüss 2018
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Sagen wir mal so: Es gab mit Sicherheit schon bessere Jahre, aber schlecht war 2018 definitiv nicht. Für uns gab es zwei große Highlights: Mit eurer Unterstützung konnten wir zwei weitere Jahre Missy digital und im Print sichern und außerdem haben wir unser zehnjähriges Jubiläum bombastisch gefeiert. Was ansonsten noch Eindruck bei uns hinterlassen hat, lest ihr hier.
Hengameh Yaghoobifarah
Beste Serie: „Queer Eye“ für die Tränendrüsen, „Good Girls“ für das witzige Entertainment und „American Horror Story: Cult“ für die Extraportion Angst
Bestes Album: „Invasion of Privacy“ von Cardi B, „Negro Swan“ von Blood Orange und „Caution“ von Mariah Carey
Bestes Sachbuch: „Desintegriert euch!“ von Max Czollek, außerdem die Essays „Eiscafé Europa“ von Enis Maci
Bestes Theaterstück: „Toxic“ von Technocandy am Stadttheater Oberhausen
Bestes Konzert: Silvana Imam im Fuchsbau
Anna Mayrhauser
Bestes Buch:
Belletristik: Marie Luise Lehners „Im Blick“, erschienen bei Kremayr & Scheriau, hat mich mit seinen präzisen Beschreibungen der Übergriffigkeiten, die man beim Aufwachsen in der Provinz als Teenagermädchen so erlebt, extrem berührt. So noch nirgends anders gelesen.
Sachbuch: Alisa Tretau öffnet im von ihr herausgegebenen Essayband „Nicht nur Mütter waren schwanger“ (edition assemblage) einen Raum für Gespräche über Solidarität und Kinderwunsch in der Linken. Längst überfällig.
Enis Macis: „Eiscafe Europa“ (suhrkamp)
Bester Film: Mit Feminismus: „Yours in Sisterhood“ & „Das Unmögliche Bild“
Ohne Feminismus: „Gundermann“
Beste Platte: Soap&Skin „From Gas to Solid / You Are My Friend“ hat mich zumindest durch die letzten Monate des Jahres begleitet.
Bestes Konzert: Ebony Bones bei 10 Jahre Missy im HAU natürlich
Soulfood des Jahres: Die Wiederentdeckung des Kaiserschmarrens
Fail des Jahres: Leider immer noch die rechte Regierung in Ö
Jennifer Beck
Beste Alben:
Farai „Rebirth“
Eartheater „Irisiri“
Wished Bone „Cellar Belly“
Soap&Skin „From Gas To Solid“
Borusiade „A Body“
Bestes Konzert: Circuit Des Yeux beim Puschen Fest im Festsaal Kreuzberg
Beste Ausstellung: Biennale zum Thema „Anti“ in Athen
Soulfood des Jahres: Mango. Pur.
Weirdester Moment des Jahres: Ein Typ verputzt morgens halb acht einen ganzen Gouda in der U8 und fragt, ob ich mal beißen will. Aber ich wollte nur Mango.
Bestes Buch: Kathleen Collins „Whatever Happened To Interracial Love? Stories“
Wahrhaftigster Satz des Jahres: „Macht wirkt bei Menschen wie ein Gehirnschaden.“
Mithu Sanyal bei einer Lesung im Literarischen Kolloquium Berlin
Katie Fenderl
Beste Bücher:
Reni Eddo-Lodge: „Why I’m No Longer Talking to White People About Race“
Enis Macis: „Eiscafe Europa“
Beste Konzerte: Christeene im Berghain mit Vaginal Davis DJ-Set im Anschluss, Emma Ruth Rundle und Derya Yildrim (zum x-ten Mal gesehen, Gänsehaut kommt trotzdem immer wieder)
Beste Musik:
„Sink“, Sudan Archives
„A Body“, Borusiade
„Wet Will Always Dry“, Blawan
„Nowhere“, Esben and the Witch
Beste Performance: „The Sea Within“ (Voetvolk / Lisbeth Gruwez)
Flashigste Momente: „Skalar“ im Kraftwerk (Christopher Bauder) und Monis Rache
Beste Serie: „Pose“
Fun Quote: „Everybody’s queer these days… I’m considering turning straight just to be in the minority“ – Stefan and Lady K beim Outburst Queer Arts Festival
Sonja Eismann
Traurigstes Medienphänomen: Printsterben (adieu „Spex“, „Intro“ & „Groove“)
Beste Popkulturkampagne: Protest gegen den rechtspopulistischen Chef von Red Bull
Schönstes feministisches Gruppenerlebnis: „Feminism and Pop Culture Networking Trip to Berlin“ vom Goethe Institut in Kooperation mit dem Missy Magazine – 10 Tage im August mit 16 arschcoolen Feminist*innen aus Südostasien, Neuseeland und Australien zu Friends & Partner*innen in der eigenen Stadt unterwegs
Spannendstes Projekt: Fertigstellung der Anthologie „Freie Stücke“ von Missy bei Edition Nautilus (EVT 04.02.2019) – danke an alle Autor*innen für die tollen Beiträge!
Top-3-Wünsche für 2019: ausschlafen, das ganze Wochenende schlafen und einfach nur mal durchschlafen
Valerie-Siba Rousparast
Bücher: „Why I’m No Longer Talking to White People About Race“ (Reni Eddo-Lodge), „So Sad Today“ (Melissa Broder)
Bestes Konzert: Beyoncé und Jay-Z im Olympiastadion, Khruangbin im Astra Kulturhaus
Soulfood des Jahres: Kaiserschmarren in Wien
Beeindruckendster Moment: Als ich planlos in Valencia aus dem Nachtzug gestolpert bin und dort gerade Las Fallas waren und überall in der Stadt riesige Feuer gebrannt haben, um den Frühling zu begrüßen.
Bester Film: „Call Me By Your Name“
Liebste Serie: „SMILF“ – lustig und an genügend Stellen unangenehm, um relatable zu sein
Katja Musafiri
Bestes Konzert: Leider kein einziges Live-Konzert geschafft in diesem Jahr, dafür aber unzählige Tiny Desk Concerts von NPR Music bei YouTube. Zu den besten gehören für mich Ibeyi, Jorja Smith und Florence and the Machine – ihr Berlin-Konzert wird 2019 dann Pflicht!
Bestes Buch: „Desintegriert euch!“ von Max Czollek
Bestes Musikvideo: „Apes**t“ von den Carters. Querverweise, Ästhetik, Message: top! Darüber musste ich allerdings immer wieder streiten, besonders mit Weißen und Männern.
Beste Ausstellung: Bei der Berlin Biennale mit dem Motto „We don’t need another hero“ habe ich – sowohl in den Werken als auch dahinter – so viele Schwarze Personen gesehen wie nie zuvor in einer Ausstellung. Allein deshalb hat sie den Titel in diesem Jahr verdient.
Persönlicher Fail des Jahres: „Black Panther“ habe ich immer noch nicht gesehen, obwohl der Film die komplette Schwarze Community geflasht hat. Aber das Jahr hat ja noch ein paar Tage!