Protokoll: Jana Sotzko

Sophie Yanow ist eine queere Comiczeichnerin, die sich sowohl mit autobiografischen als auch politischen Themen auseinandersetzt. Ich habe ihre Arbeiten entdeckt, als ich ungefähr 17 Jahre alt war, also zu jener Zeit, als ich selbst mit dem Comiczeichnen begann. Als ich später am Center of Cartoon Studies in Vermont studierte, unterrichtete Sophie dort gerade als Stipendiatin. Später belegte sie selbst noch Kurse, war also schrägerweise in dieser höhergestellten Position, als wir uns kennenlernten, und wurde dann zu einer Kommilitonin und Freundin. Weil ich zuerst ihre Arbeiten kannte, war es anfangs seltsam, sie persönlich zu treffen.

Ich hab damals sehr zu ihr aufgeschaut.

© privat

Mittlerweile fühlt es sich eher an, als wären wir Mitstreiterinnen in der Comicwelt. Wir sind miteinander befreundet auf diese Art, dass sich unsere Wege immer mal wieder kreuzen und wir uns kurz sehen und dann auch wieder ein ganzes Jahr lang gar nicht. Momentan arbeitet Sophie an einer Graphic Novel über ihre Erfahrungen während eines längeren Aufenthalts in Frankreich. Im Buch geht es um Anarchismus und Verliebtsein, um Trampen und auch um das Gefühl der eigenen Verunsicherung. Es ist eine wundervolle Arbeit. Jedes Mal, wenn ich etwas davon zu sehen bekomme, erinnert es mich daran, wie kraftvoll Comics sein können. Ich produziere selbst sehr viel und mir fiel neulich auf, wie sich da…