Von Valerie-Siba Rousparast

Eartha Kitt, Miles Davis und Jean-Michel Basquiat – das sind einige der musikalischen und künstlerischen Vorbilder, von denen sich Jamila Woods für ihr aktuelles Album „Legacy! Legacy!“ inspirieren ließ. Das Ergebnis ist ein kraftvolles und ermächtigendes Soul-Album. Auf die Frage, woher sie denn diese Energie nehme, die sich in ihrer Musik offenbart, erklärt Woods im Interview: „Das Performen meiner Lyrics hat für mich etwas Affirmatives. Ähnlich wie andere Leute ein Mantra haben, das sie sich immer wieder vorsagen, singe ich meine Songs und komme so der Wahrheit, die ich für mich möchte, dieser Energie, näher.“

©Bradley Murray

Die Macht der Wiederholung zeigt auch der Albumtitel, der auf ein Gedicht der Künstlerin und Autorin Margaret Burroughs verweist, in dem sie über das Vermächtnis ihrer Vorfahr*innen aufklärt – so wie es nun Woods selbst tut. Denn in ihrer Kunst erweist Woods jenen, die sie beflügeln, ihre Reverenz – in der Tradition des Samplings verwendet sie Passagen aus Gedichten für ihre Tracks und appelliert an ihre Zuhörer*innen mit der Frage „Was wird euer Erbe sein?“.

Woods sang schon früh im Gospelchor, hörte ihrer Mutter beim Gitarrespielen zu. Zum Mu- sikmachen fand sie jedoch über die Poesie. Ausgerechnet in Chicago – einer Stadt, in der viele Stadtviertel von Schwarzen Communitys geprägt werden – wuchs sie in eine…