Interview: Marie Hecht
Foto: Paula Winkler

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich trage gern Kleidung, die eine Geschichte hat, am liebsten alte Klamotten von Freund*innen und meiner Mutter. Diese Kleidung trägt viel Lebendigkeit in sich und ich fühle mich den Menschen und ihren Geschichten nah, wenn ich sie anziehe. Auch Secondhandsachen haben für mich diese Qualität. Selbst wenn ich die Menschen, denen sie gehört haben, nicht kenne, ist die Vorstellung schön, die Lieblingshose von einer netten alten Omi zu tragen.

Welche Rolle spielt Mode für dich?
Für mich ist Mode ein Mittel der Befreiung, um zu zeigen, wer ich bin als Mensch, als Frau, als Kena. Mode kann mich in meiner Stimmung unterstützen, ein Schutz oder ein Witz sein oder Stärke verleihen. So kann ich verschiedene Identitäten ausprobieren und ausleben und mich immer wieder neu erleben.

© Paula Winkler

Wie hast du zu deinem Stil gefunden?
Ich komme aus einer sehr farbenfrohen, kreativen Familie und bin damit aufgewachsen, in der Kleinstadt aufzufallen. Ich wurde früh durch meine bunten Kleider zur „Anderen“ gemacht und habe diese Rolle mit viel Rebellion und Stolz zur Schau gestellt, auch durch Mode. Den engstirnigen Regeln des Lebens und Verhaltens, die sich für mich deutlich im Ästhe…