Natasha Khan alias Bat For Lashes begibt sich mit ihrem neuen Album „Lost Girls“ auf Zeitreise in die Achtziger: Inspiriert von Teenage-Movies wie „The Goonies“ oder „Lost Boys“ entwirft sie eine dunkelromantische Geschichte um die Vampirin Nikki Pink, die sie in den bereits veröffentlichten Videos selbst verkörpert – unterstützt von einer eindrucksvollen Vampirinnen-Gang aus befreundeten Tänzerinnen aus Los Angeles. Warum sie eigentlich gar nicht vorhatte, eine neue Platte zu machen, und wie es sich so in L.A. lebt, erzählt Natasha hier.

©Logan White

Kürzlich hatte ich gelesen, dass du gar kein neues Album mehr aufnehmen wolltest. Warum?
Es war einiges zusammengekommen: Ich hatte meinen letzten Plattenvertrag gekündigt und war aus London weggezogen, wo ich viele Jahre gelebt habe. Meine Wahl fiel auf Los Angeles, weil ich mich aufs Drehbuchschreiben und die Komposition von Filmmusik konzentrieren wollte. „Kids in the Dark“, die erste Single von „Lost Girls“, war ursprünglich als Titelmelodie für eine Fernsehserie geplant, aber dann überzeugte mich der Producer, dass ich ein paar Songs mehr schreiben soll – die schließlich ein ganzes Album ergaben. Aber es stimmt schon, ich wollte keine Platten mehr machen. Ich wollte alles hinter mir lassen und mich anderen Sachen widmen. Dass ich doch an einem neuen Album arbeite, habe ich ziemlich lange geheim gehalten.

War es schwer für dich, als Britin in Los Angeles Fuß zu fassen? Wie ist das Leben dort?
Am Anfang war es schwierig. Ich bin schon sehr stark von England und London geprägt, ich vermisse das Wetter (ja!) und den britischen Humor … aber die Sonnenauf- und -untergänge in Los Angeles sind spektakulär! Ich verstehe jetzt die Faszination, die die Westküste auf so viele Menschen ausübt. Und die Menschen sind total positiv drauf, alle sind so ambitioniert, wollen ihre Träume verwirklichen – und auch dir dabei helfen, deinen Traum umzusetzen. Man bekommt viel Unterstützung.
Ich wohne in einem Vorort von L.A., dort gibt es eine kleine, kreative Künstler-Connection, eine sehr lebendige Musikszene, besser als in London! Julianna Barwick lebt z. B. hier, und viele andere Künstler*innen. Aber – anders als in Berlin oder London – trifft man sich nicht einfach auf der Straße, weil selbst der Vorort ziemlich groß ist. Man muss die Leute schon einladen und kochen!

Findest du, das…