Von Franziska Kreuzpaintner

Ich als Mensch“ ist nicht nur Titel der Ausstellung zu Ehren Miriam Cahns, sondern auch das Konzept, dem die 1949 geborene Künstlerin sich und ihr beinahe sechs Jahrzehnte umfassendes Œuvre verpflichtet. Denn Cahn geht es um nichts weniger als: absolute Gleichberechtigung. Nicht nur der Geschlechter, auch der Individuen an sich. So sind u. a. Körper, Sexualität, Gewalt und Flucht die Themen, die die rund zweihundert bis Oktober ausgestellten Werke von der farbenreichen Malerei über monochrome, überlebensgroße Zeichnungen und nonfigurative Skulpturen bis zu Super-8-Filmen im Münchener Haus der Kunst bestimmen. 
Die unterschiedlichen Ausdrucksformen sind vor allem Cahns

Werkphasen geschuldet, für die in München jeweils Schlüsselarbeiten gezeigt werden. War zu Beginn ihres Schaffens noch die Intention maßgeblich, einen weiblichen Blick auf Sexualität, auf das eigene Geschlecht zu werfen und aufzuzeigen, dass entgegen heteronormativer Konvention Frau zu Aggression, Brutalität und Macht durchaus in der Lage ist, führen ihre aktuellen Arbeiten scham- und bedingungslos die Perversion im Umgang mit Krieg und Migration vor.

Missy Magazine 05/19, Kunstaufmacher
Miriam Cahn
o.T., 5.7.07, 2017
Pastell auf Papier, 85 x 64 cm
Courtesy of Miriam Cahn, Galerie Meyer Riegger and Galerie Jocelyn Wolff
© Markus Mühlheim

Cahns Bildwelten schockieren, provozieren. Verzerrte, irre Gesichter, entbl…