Von Laura Aha

„Don’t Put Me In Your Box“. So hieß eine 2011 erschienene EP der britisch-japanischen DJ und Produzentin Maya Jane Coles. Eine Ansage an Musikjournalist*innen, die genau das mit aufstrebenden Künstler*innen gerne machen. Eine selbstbewusste Ansage zudem, wenn man bedenkt, dass Coles mit der Deep-House-Hymne „What They Say“ erst ein Jahr zuvor ihren ersten Dancefloor-Hit gelandet hatte, mit dem sie, scheinbar aus dem Nichts, als „Newcomerin des Jahres“ gefeiert wurde.
 Maya Jane Coles kollaborierte in der Folge

mit Kim Ann Foxman, Miss Kittin und TripHop-Legende Tricky. Sie produzierte und remixte The XX, Bonobo, Dua Lipa, Sia und Florence & The Machine. Und spätestens, wenn man sich klarmacht, dass „What They Say“ 2014 in einer verlangsamten Version in Nicki Minajs Überhit „Truffle Butter“ (feat. Lil Wayne und Drake) verwendet und 2017 in Katy Perrys „Swish Swish“(feat. Nicki Minaj) gesamplet wurde, merkt man, dass Coles’ Einfluss buchstäblich nicht zu fassen ist.

Missy 06/19
© I/AM/ME

Es fällt schwer, sie nicht in die Box der Big- Room-House-Übergrößen einzusortieren, die regelmäßig auf Ibiza spielen und zum „Szene-Mainstream“ gehören. Doch Maya Jane Coles hat ihre Wurzeln im Underground nicht vergessen. Daher erfand sie 2015 das Alter Ego Nocturnal Sunshine, um …