Von Friederike Mehl

Letzte Nacht von Dingen geträumt, die ich lieber aus dem Wege geräumt …“ Mit diesen Worten beginnt Anke Feuchtenbergers Comicband „Somnambule“. In schwarz-weißen Buntstiftzeichnungen fast ohne Text bewegen sich Frauenfiguren und Tierwesen durch skurrile Traumepisoden. Häsinnen fallen aus Fenstern. Türen wollen sich nicht schließen lassen. Monde werden aus dem Himmel gerissen. Die kurzen Bildgeschichten verwirren

durch seltsame Ereignisse und absurde Wendungen. Allein der Buchtitel – zu Deutsch „Schlafwandler*in“ – bietet Orientierung. „Ich wollte etwas über die Unmöglichkeit erzählen, den Schlaf der Logik unterzuordnen“, so Feuchtenberger, die bis in ihre Zwanziger geschlafwandelt hat, in einem Interview. Für sie stehe das Zeichnen als „eine körperliche Aktivität, in die das Unbewusste eindringt“, in enger Verbindung mit Träumen.

Literaturaufmacher; Missy Magazine 06/19,
©Julia-Steinigeweg

Der Band erschien erstmals 1998 und wird nun von Reprodukt neu aufgelegt. Verlagsinhaber Dirk Rehm macht damit ein Frühwerk Feuchtenbergers wieder erhältlich, die für ihn eine „Vorreiterin der Welle feministischer Comics“ ist. Wenn feministische T…