Interview: Ulla Heinrich

Nach 15 Jahren, sieben Alben und unzähligen Auftritten, vom Dorf-AZ bis zu ausverkauften Hallen, veröffentlichte die feministische Rapperin Sookee im Dezember 2019 auf ihren Social-Media-Kanälen ein Statement, in dem sie überraschend ihr Karriereende bekannt gab. Damit gewährt sie tiefe Einblicke in ihre Seelen- und Gedankenwelt und wendet sich von einer Musikindustrie ab, die am Ende alles verwertet – auch feministischen Aktivismus.

Im Auftaktgespräch der neuen Missy-Interviewreihe „Redaktionsbesuch“ lässt die Musikerin ihre Karriere Revue passieren, beschreibt schwierige Momente in der feministischen Szene und gibt Ausblick auf ihr neues Projekt Sukini.

Sookee in der Missy-Redaktion im Gespräch mit Ulla Heinrich. © Stefanie Kulisch

Dein Statement liest sich wie ein gut überlegter Trennungsbrief. Hast du diesen Schritt länger vorbereitet?
Seitdem ich raus aus DIY (Do-it-yourself)-Kontexten und rein in die Untiefen der Musikindustrie gekommen bin, habe ich gemerkt, dass das nichts für mich ist. Ich war immer unliebsam als die eine Feministin abgestempelt, die ein bisschen mitmachen darf, damit sie sich wieder beruhigt. Im Geschacher um Kohle, Bühnen und Slots hat sich für mich vieles manifestiert. Da…