Von Paula Perschke
Illustration: Viktoria Chicoń

Ich bin mit getrennten, aber nebeneinander lebenden Eltern und zwei Geschwistern in einem kleinen Dorf in Thüringen aufgewachsen. Es war klar, dass ich irgendwann nach Berlin gehen würde. Warum? Weil Berlin für

mich als Teenager der Inbegriff der autonomen Punkszene war. Hier würde ich irgendwann leben, in einem von Riot Grrrls besetzten Haus. Ich würde Musik machen, Theaterspielen und Schreiben. Es kam etwas anders.
Ich habe festgestellt, dass ich verschiedene Lebensmittelpunkte brauche, um mich vollständig zu fühlen. Einer von ihnen ist mittlerweile tatsächlich Berlin. Ein anderer befindet sich in Brandenburg.

Missy 02/20
© Viktoria Cichoń

So oft ich kann, besuche ich das queerfeministische Hausprojekt Die Quecke in Falkenberg/ Mark, einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Eberswalde. Immer wenn ich anderen davon erzähle, sind sie darüber erstaunt, dass sich ein bunter Haufen linker Queers auf dem Land niedergelassen hat. Die Quecke ist in ihrem Selbstverständnis besonders: Ich kenne …