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Ein bisschen Schwarz

Prominente eignen sich in den Sozialen Medien gerne Schwarze Merkmale an. Was steckt hinter „Blackfishing“?

11.05.20 > Mode

Von Alice Hasters

„Black ist back“: Mit dieser Überschrift zum gleichnamigen Themenschwerpunkt löste das Modemagazin „Elle“ vergangenen Herbst einen Shitstorm aus. Schwarze Models – eine davon mit falschem Namen ausgezeichnet (sind ja so schwer auseinanderzuhalten, die Schwarzen) – seien gerade voll im Trend. Alles, was schwarz war, sollte zelebriert werden: Kleidung, Lidschatten und eben Menschen. Als sei das eine völlig unproblematische Aneinanderreihung.

Missy Magazine 03/20, Mode
© Shutterstock

Auch wenn man von einem Modemagazin mehr erwarten könnte: Schwarzsein als einen Trend zu erklären, ist keine Erfindung des Magazins. Gerade auf Instagram tummeln sich viele weiße Menschen, vorrangig Beauty- und Modeblogger*innen, die auf den ersten Blick

nicht als weiß zu erkennen sind. Mit einem voranschreitenden Feed wird ihre Haut sehr viel brauner, ihre Haare werden zunehmend mit Extensions verdichtet – oder mit typischen Schwarzen Hairstyles, wie Braids oder Twists, versehen, ihre Lippen scheinen voller. Besonders gut konnte man das bei der schwedischen Influencerin Emma Hallberg erkennen. Schaut man heute auf Hallbergs Instagram-Account, meint man dort eine Frau of Color zu sehen. Man würde davon ausgehen, dass sie ein Schwarzes Elternteil hat. Scrollt man aber runter, wird sie immer blasser. 2018 tauchte ein Bild von ihr auf, auf dem sie noch Schülerin war – und ganz erkennbar weiß. Der Moment erinnerte zuerst an Rachel Dolezal, die Frau, die weltweit berühmt wurde, weil sie jahrelang als Schwarze Aktivistin durchging. Bis eben Kinderfotos von ihr auftauchten und klar wurde: Dolezal ist weiß. Aber anders als Dolezal hat Hallberg nie behauptet, sie wäre Schwarz. Sie style sich einfach auf eine bestimmte Art und Weise, erklärte sie in einem Statement, nachdem ihr …

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