Jarboe
Illusory
Consouling Sounds / Broken Silence

Sparsame Tastenklänge, viel Hall. Eine berührende, zittrige Stimme, die behutsam nach Worten zu suchen scheint. Sind das überhaupt Wörter oder nur Laute, fragt man sich beim Hören vom Titel- track „Illusory“ des 33. (ja!) Solowerks der US- Musikerin Jarboe La Salle Devereaux, die sich nur Jarboe nennt. Vielen Musikliebhaber*innen dürfte sie bekannt sein als langjähriges Mitglied der New Yorker Krach-Avantgarde-Band Swans um Jarboes Exfreund Michael Gira. Dabei hat die klassisch geschulte Künstlerin ihre Rockphase längst hinter sich gelassen, lebt nun auf dem Land, ist Buddhistin und Soundtüftlerin anderer Couleur, tritt in Kirchen auf und bastelt nach wie vor düsteres, aber eher grüblerisches Liedgut. Die sieben Soundskizzen auf „Illusory“ mit Titeln wie „Into The Arms Of Sleep“ oder „Flight“ hätten in normalen Zeiten vielleicht ein bisschen zu spinnert gewirkt. Vielleicht hätte nur „Nourish“ mit seinen flotten Beats und der mäandernden Keyboard-Tonfolge gezündet, als eine Art gelungene Instrumental-Hommage an den tollen britischen

Düster-Musiker Tricky. Doch in Zeiten von Social Distancing ist alles anders, da schmiegen sich die von Jarboe geschriebenen und aufgenommenen Tracks wie eine wärmende, leicht kratzige Decke an eine*n, als wenn sie kuscheln wollten. Das fühlt sich weird und angenehm zugleich an. Barbara Schulz

Empress Of
I’m Your Empress Of
Terrible Records

Empowerment ist „nur“ ein Wort – es ist das Gefühl dahinter, das zählt. Lorely Rodriguez, besser bekannt als Empress Of, erzeugt diese Emotion. Aber nicht in nachdenklichen Liedern, sondern durch tanzbare Hymnen, wie etwa „Woman Is A Word“ von ihrem beeindruckenden Debütalbum „Me“ (2015). So wie Grimes oder FKA Twigs setzt sie auf ihrem dritten Studioalbum „I’m Your Empress Of “ nicht auf bekannte Pop-Worthülsen, d…