Julianna Barwick
Healing Is A Miracle
Ninja Tune / GoodToGo

Missy Magazine 04/20, Musikrezis

Julianna Barwicks Musik klingt wie aus einer anderen Galaxie, einer Parallelwelt, die nicht von Stress, Angst und Bedrohung geprägt ist. Kontemplativ, sphärisch, ein bisschen entrckt und unglaublich entspannend – man könnte Barwicks neues Album „Healing Is A Miracle“ beinah als Meditationsmusik bezeichnen, steckte darin nicht so viel Überraschendes. Vier Jahre nach ihrer letzten Platte „Will“ sammelte die Wahlkalifornierin ihre Lieblingskünstler*innen Jónsi von Sigur Rós, Mary Lattimore und Producer Nosaj Thing um sich und probierte neue Aufnahmetechniken aus, wie bspw. nicht über Kopfhörer, sondern die Studiomonitore zu spielen. Die Kombination aus Barwicks charakteristischen Voice-

Loops, viel Hall und Bass ergab so großartige räumliche Effekte, dass Barwick beschloss, die neuen Tracks um das Oberthema „Heilung“ kreisen zu lassen. Heilung als buchstäblich körperliches Phänomen – Wunden schließen sich –, aber auch im übertragenen Sinn. Barwicks musikalischer Ansatz hat mit Pop wenig gemeinsam, und auch die aktuelle Hip Hop-Connection (Nosaj Thing produziert u. a. für Kendrick Lamar) schlägt sich nicht in ihrem Sound nieder. „Healing Is A Miracle“ ist eher mit der Neuen Musik im Stile Philipp Glass’ verwandt oder mit experimentellem Ambient. Vor allem aber verströmt diese Musik Ruhe und ja, auch Glück und Euphorie. Dringend nötig in Zeiten wie diesen! Christina Mohr

 

Ohmme
Fantasize Your Ghost
Joyful Noise / Cargo

Missy Magazine 04/20, Musikrezis