Von Anna Mayrhauser

Warum hassen wir uns so, Jürgen? Ich meine nicht dich und mich. Ich meine uns Männer. Warum hassen wir uns so? Die Scheiße, in der wir alle sitzen. Die machen wir uns doch selber, siehst du das nicht?“ Mit diesen Worten versucht Hugo Navratil seinen alten Feind seit Grundschultagen Jürgen, der ihn gerade verprügeln will, davon abzuhalten. Letztlich rettet ihn aus dieser Situation aber nicht seine berührende Rede auf toxische

Männlichkeiten, sondern der Auftritt zweier ebenso geheimnisvoller wie rabiater Frauen. Diese hat er auf der Beerdigung seines Großvaters, wegen der der junge Mann aus Berlin in sein Heimatdorf im österreichischen Burgenland zurückgekehrt ist, kennengelernt. Hier muss er nun etwas länger bleiben als geplant. Denn sein verstorbener Ziehgroßvater, ein Underberg saufender Jäger, hatte anscheinend noch eine Rechnung mit einem mysteriösen Frauenbund offen, dessen Gründungsmythos um eine als Inspiration für den Mord an gewalttätigen Ehemännern dienende Büchsenmacher-Witwe sich liest wie von der Burschenschaft Hysteria erfunden. So begibt sich Hugo auf eine Recherche in seinem Heimatort, in deren Verlauf er u. a. ein Kriegerdenkmal vollscheißt, von sehr vielen Frauen das Leben erklärt bekommt, seinen Großvater posthum ganz neu kennenlernt und doch so einiges an Infos verpasst. Teile diesen Artikel