Von Lisa Tracy Michalik

„Modern Dread“ klingt als Titel erst mal ziemlich düster, so geht es auf dem Album von Denai Moore stellenweise auch um Angst und Verzweiflung. Doch die grundlegende Message ist eine positive des Selbstvertrauens und der Ermutigung. Moores Stimme tönt unverkennbar dringlich durch alle 13 Stücke, die sich an Dance, Indie, Modern Soul und Synth-Pop bedienen – ganz bewusst und vor allem mit Fun.

Was ist dieser moderne Schrecken, der deinem Album den Titel gibt?
Es geht darum, wie es ist, im heutigen „Informationszeitalter“ zu leben und so unglaublich viele Dinge zu absorbieren, über die man keine Kontrolle hat. Dieses Gefühl habe ich eigentlich jeden Tag und versuche dagegen anzugehen, indem ich z. B. weniger Zeit online verbringe. Ich beginne meinen Tag nicht mehr damit, direkt online zu gehen, sondern setze

mich in meinen Garten zum Frühstücken oder gehe ans Meer. Als erste Handlung des Tages zu lesen, was z. B. Boris Johnson wieder getrieben hat, ist kein guter Start. Ich fand „Modern Dread“ einfach sehr passend für das Gefühl, in der jetzigen Zeit zu leben. Es ist wichtig, diese Trauer, Wut und Anteilnahme zu spüren. Doch es ist auch wichtig, auf sich achtzugeben.

Mir ist aufgefallen, dass das Albumcover und die Videos zu „Cascade“ und „Motherless Child“ sehr futuristisch wirken. Ist das eine Anspielung auf das „Modern“ im Titel?
Definitiv! Auch der Sound ist oft sehr futuristisch und experimentell. Das Visuelle reflektiert den Klang, bspw. auch durch die Haute Couture, die ich in den Videos und auf dem Cover trage. Ich wollte etwas, mit dem die Leute nicht gerechnet haben, und habe mich ganz bewusst für diese futuristische Richtung entschieden.

Welche Künstler*innen haben dich klanglich für den futuristischen Vibe inspiriert?