Familie ist anstrengend. Das ist bei Superheld*innen nicht anders. Aber es gibt eine Superheld*innenfamilie, die besonders bescheuert auf die Nase fällt und dabei unverschämt oft den Weltuntergang herbeiführt. In der ersten Staffel haben wir „The Umbrella Academy“ (Luther, Diego, Allison, Klaus, Nummer Fünf, Ben und Vanya) kennen- und ihren egoistischen Adoptivvater Reginald hassen gelernt. Dann rollt die Apokalypse an und die sieben Geschwister springen durch Zeit und Raum ins Dallas (Texas) der 1960er-Jahre. Hier, zwischen schnittigen Cadillacs und mintgrünen Soda-Shops, könnte alles gut sein – wenn alle weiß, cis-männlich und hetero wären. Ups. Hedonist Klaus etabliert sich schnell als Hippie-Guru und zitiert 1990er-Jahre-Pop als Gospel.

Das funktioniert ziemlich gut, bis er sich in den Kopf setzt, seine große Liebe Dave vor dem Vietnamkrieg zu retten. Vanya verliert durch den Zeitsprung ihr Gedächtnis und wird von einer Kleinfamilie mit Bauernhof als Kindermädchen aufgenommen, wo es ihr endlich gut geht. Bis sie sich in die Mutter ihres Schützlings verliebt. Allison findet einen tollen Typen und heiratet, muss sich aber mit Rassentrennung und Polizeigewalt rumschlagen.

Missy Magazine 05/20 - Serienaufmacher

Und Nummer Fünf kündigt schon wieder die bald eintretende Apokalypse an. Halt – das haben wir doch schon gesehen! Ist das nicht alles bereits 2019 passiert? Egal. Zeitreisen sind eben hinterhältig und eigentlich sollte man das als Kind des 21. Jahrhunderts wirklich wissen. Aber auch das ist Familie: denken, sich weiterentwicke…