Hündin
Damaris lebt mit ihrem Mann Rogelio an der Pazifikküste Kolumbiens am Rande eines Dorfs bei Buenaventura. Sie kümmert sich um die Ferienhäuser und Grundstücke der reichen weißen Städter*innen, Rogelio arbeitet auf einem Fischkutter. Die beiden leben in einem großen verlassenen Strandhaus mit einer dunklen Vorgeschichte. Es ist ein bescheidenes Leben, das Damaris in steter Angst vor dem Tag führt, an dem die reichen weißen Besitzer zurückkehren und ihre Putz- und Aufräumarbeiten inspizieren werden, obwohl diese schon seit
Jahrzehnten nicht mehr an die Steilküste zurückgekehrt sind. Die beiderseitige große Enttäuschung über den unerfüllten Kinderwunsch entfremdet das Ehepaar schließlich voneinander und lässt beide mehr zu Mitbewohner*innen werden. Als Damaris einen verwaisten Welpen adoptiert, soll alles anders werden: Endlich ist eine passende Rezipientin für Damaris’ Liebe und Hingabe gefunden. Doch die Hündin will sich partout nicht von Damaris so lieben lassen, wie diese sich das vorstellt. Ein Buch über Liebe und Zurückweisung, über große Hoffnungen und noch größere Enttäuschungen. Über widerspenstige Schutzbefohlene und Fragen der Autonomie. Muss man wirklich alles, was man liebt, loslassen können? Olja Alvir
Pilar Quintana „Hündin“ Aus dem Spanischen von Mayela Gerhardt. Aufbau, 151 S., 18 Euro
Selbstverteidigung
Wenn es nach den polizeilichen „Hüter*innen der Sicherheit“ geht, zählen anscheinend nicht alle Leben gleich. Our…