Von Ana Maria Michel

Alles beginnt und alles endet am Walchensee. Genauer gesagt in einem Strandcafé, in dem Ausflügler*innen bei Kaffee und Kuchen auf den dunklen, von Bergen umgebenen bayerischen See schauen. Seit 1920 ist das Lokal in der Hand von Janna Ji Wonders’ Familie. Mit „Walchensee Forever“ hat sie nun einen beeindruckenden Dokumentarfilm geschaffen, der ihre Familiengeschichte erzählt.
„Ich habe mich durch hundert Jahre privates Archivmaterial gearbeitet“, sagt Wonders im Interview. Fotos, Filme, Briefe: Das

alles teilt sie mit den Zuschauenden, als würde sie mit ihnen durch ein Familienalbum blättern. Das Material wird begleitet von intimen Gesprächen, die sie mit ihrer Mutter Anna Werner führt. Die erzählt von ihrer Schwester Frauke, mit der sie Musik machte, reiste und über die sie in die Kommune um Rainer Langhans, den berüchtigten „Harem“, kam. Frauke starb früh. „Ich wusste nicht viel über meine Tante Frauke, die wie ein Irrlicht über unserer Familie schwebte“, sagt Wonders, die den Nachnamen ihres US-amerikanischen Vaters trägt. „Der Schlüssel zu diesem Film war ihre exzessive Suche und Sehnsucht im Leben.“

Auf der einen Seite die weite Welt, der Wunsch nach Freiheit. Auf der anderen der Walchensee, das Café, die Pflicht. Auch Anna war zerrissen, kehrte schließlich zurück, um sich um das Lokal und ihre Mutter zu kümmern. Norma Werner, die fast 105 Jahre alt wurde, ist in „Walchensee Forever“ im letzten Sommer ihres Lebens zu sehen. „Meine Großmutter hat mir einfach vertraut und war bere…