Missy Magazine 01/21, Musikrezis

Anna B Savage
A Common Turn
City Slang ♣ VÖ: 29.01.

Beim Hören des Debütalbums von Anna B Savage beginnt im Kopf eine kleine Coming-of-Age-Reise. Der Grund: Mit ihrer tiefen Stimme besingt die Londonerin Selbstliebe und Selbstzweifel. Musikalisch wird bei den zehn Tracks auf „A Common Turn“ nicht viel herumexperimentiert. Vielmehr erinnern die dominante Gitarre und der elegische, dann wieder sehr kraftvolle Gesang an die junge PJ Harvey und an die Meisterin der Schwermut: Nico. Und mit den schweren Themen kennt sich die 30-Jährige aus. Überwältigt vom Erfolg ihrer ersten EP 2015 folgte eine Lebenskrise, die Savage mit einer Therapie, einer Weltreise und dem Sich-Herauslösen aus einer toxischen Beziehung überwand.
 Ein immer

wiederkehrendes Bild bei ihr sind Vögel. Wohl eine Art Lebensmotiv. Sie zeichnet sie, singt über sie und inszeniert sich konsequent mit schwarzen Federn auf dem Cover. Das wirkt düster, ist aber wohl als Verneigung vor diesen von ihr so verehrten Wesen zu verstehen, denen sie einen entscheidenden Aha-Moment zu verdanken hat. So fiel der Entschluss, sich aus ihrer Beziehung zu befreien, beim Sichten einer Schwalbe und dem damit verbundenen Streben nach Freiheit und Selbstbestimmtheit, das jedes Lebewesen in sich trägt. Und ein bisschen so ist auch dieses Album – da ist eine beherzt losgeflogen, die noch nicht so genau weiß, wohin die Reise gehen soll. Antje Raupach

 

Missy Magazine 01/21, Musikrezis

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