Von Rayén Garance Feil

Die Maske, die Männer seit Jahrhunderten tragen, muss komplett abgenommen werden, damit wir die wahren Gesichter dahinter erkennen können“, schreibt JJ Bola. Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für einen Freund erregte Bolas Buch mit dem plakativen Titel „Sei kein Mann“ meine Aufmerksamkeit. Nach kurzer Sorge darüber, dass

die Botschaft bei meinem Judith Butler lesenden, Samt-Scrunchie tragenden cis hetero Freund, für den kritische Männlichkeit kein Fremdwort ist, falsch ankommen könnte (also als persönlicher Vorwurf toxischer Männlichkeit), entschied ich mich dann trotzdem dafür.

Wenig später las ich das Buch selbst. Der britisch-kongolesische Autor und Aktivist, der als Teenager „mit seinen eigenen Männlichkeiten zu kämpfen hatte“, klärt darin über die zerstörerischen Auswirkungen vorherrschender Männlichkeitsideale und -mythen in patriarchalen Gesellschaften auf. Entlang der Themen Gewalt, psychische Gesundheit, sexuelle Beziehungen, Politik, Feminismus, Social Media und Sport zeigt Bola, warum toxische Männlichkeit nicht nur für Frauen und queere Personen schädlich ist, sondern auch für Männer selbst. Natürlich geht es nicht darum, dass Mannsein per se schlecht ist, sondern darum, dass es für Männer besser wäre, nicht die Art von Mann sein zu müssen, die das Patriarchat vorgibt: „Erst wenn wir keine stereotyp…