Von Golshan Fahmide
Illustration: Zora Asse

Klein oder groß, rothaarig oder brünett, bärtig oder aalglatt. Okay, eher groß, aber ansonsten könnten die Männer, die mich interessieren, von außen betrachtet nicht unterschiedlicher sein. Vielleicht finde ich es deshalb so komisch, dass mir zwei aufeinanderfolgende Bumble-Dates verraten: Psst, ich date keine „Blondinen“. Mist. Ich musste ja auch fragen.

Beim Ersten, nennen wir ihn Steffen, liegen wir nach unserem zweiten Date erschlagen, Halleluja, in seinem Bett, als ich ihm die Typfrage stelle. Nein, einen Typ habe er nicht.

Außer Blondinen, die würde er vermeiden. Er lacht, ich nehme es nicht ernst. Ist das ein Fall von „Gegensätze ziehen sich an“? Er, blond und weiß wie Schnee, ich bin der braune Typ, und, nein, nicht von der Sonne, sondern von Geburt an. Whatever, ich denke nicht mehr drüber nach. Drei Wochen später darf Thomas mich kennenlernen. Wir machen das, wofür Neukölln heute bekannt ist: süffige Ramen essen und dicken Rotwein nippen oder so. Ich stelle ihm dieselbe Frage. Er blickt sich kurz um, kommt dann mit seiner Antwort wie aus der Kanone geschossen: „Ich date keine Blondinen.“ Fuck. Ist das jetzt doch so ein #notyourfetish-Moment? Mir fällt plötzlich Joris ein, mein holländischer Arbeitskollege von damals. Wir sind in der Mittagspause und schnacken über unser Liebesleben, als er leise hinzufügt: „You know what I always tell my mum? I prefer my women as I enjoy my coffee – dark and strong.“ Und das eine Woche, nachdem ich seine ziemlich weiße Freundin getroffen habe. Run, woman, run! [caption id="attach…