Liebe Sophie,

seit einigen Wochen trage ich deine Abwesenheit bereits mit mir herum und werde dabei kontinuierlich an den massiven Verlust erinnert, den du in unserer gemeinsamen Vorstellungswelt hinterlassen hast. Der Strom der Liebesbekundungen für dich und deinen Spirit, dein Genius und dein Herz lässt die Frage lauter werden, was als Nächstes passieren soll und wie wir uns überhaupt die Zukunft unserer Welt ohne dich vorstellen sollen. Der Schock der Trauer und der Wunsch, sie gemeinsam mit anderen zu verarbeiten, hat mich zurück in die Sozialen Medien geführt, um den Nachhall zu spüren,

den du in unseren Köpfen und Herzen hinterlassen hast. Ich habe mit Tränen in den Augen intime Tributes verfolgt, nachdenkliche und provokative Texte wie Matt Blueminks Artikel zu Anti-Hauntology und Michelle Lhooqs unveröffentlichtes Interview gelesen – und ich habe angefangen, Nabihah Iqbals Tribute-Mix auf NTS zu hören, bis mich die Gefühle überwältigt haben und ich für eine Weile auf Pause drücken musste.

Als eine Person, die ihr Selbstverständnis immer aus der Beziehung zu anderen gewonnen hat, wurde mir durch die zahllosen Nachrichten und Fotos klar, wie viel von dem, was dich so enigmatisch machte, deine Durchlässigkeit war; wie endlos deine Tragweite war, um das Leben aller zu verändern, mit denen du Zeit verbracht hast. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, mich ständig durch andere neu zu erschaffen, erlebte ich mit Bewunderung, wie du für Menschen, die du mit deiner Präsenz verwandelt hast, eine Art endloser Spiegel warst. Die Türen, die du geöffnet hast, waren nicht nur Einladungen dafür, koll…