Work Work Work: Die Nageldesignerin
Von
Interview: Marie Minkov
Foto: Britta Baumann
Warum bist du Nageldesignerin geworden? In Deutschland gibt es keinen besseren Beruf für mich. Selbst wenn wir in Vietnam eine Ausbildung gemacht haben, können wir diese Qualifikation in Deutschland meist nicht nutzen. Am Anfang lief es nicht so gut, denn auch wenn die Arbeit leicht aussieht, brauchst du ein gutes Auge, Finger- spitzengefühl und viel Praxis. Aber ich mochte es, habe weitergemacht und das hat sich schließlich ausgezahlt.
Was gefällt dir gut an deinem Beruf?
Ich mag es, Leute schön zu machen, und die Beziehungen zu den Kund*innen und im Team – wir sind füreinander da und die Atmosphäre treibt mich an. Außerdem ist die Arbeit schonender als z. B. in der Gastronomie.
Was gefällt dir nicht gut an deinem Beruf?
Der Staub und die Chemikalien sind schädlich für die Lunge, deshalb tragen wir Masken und passen gut auf uns auf. Manchmal sind Kund*innen schwierig, aber da muss man hartnäckig bleiben und darf keine Angst haben. Ich bin sehr widerstandsfähig. Meine Kund*innen sagen immer: „Du bist klein, aber hast ein großes Herz und lässt dich nicht unterkriegen.“
Dieser Text erschien zuerst in Missy 02/21.