Von Franzis Kabisch
Fotos: Meltem Kaya

Banafshe Hourmazdi ist busy. Als wir uns zum Interview treffen, kommt sie direkt von Voice-over-Aufnahmen für die neue ZDF neo-Serie „Loving Her“, in der sie die Hauptrolle spielt. In der kommenden Woche geht es weiter zum „Tatort“-Dreh nach Köln. Und dazwischen bereitet sie ein weiteres Interview für eine Fernsehzeitung und ein Theaterstück für den Herbst vor. Aber trotz vollem Terminkalender ist Hourmazdi entspannt, locker – und vor allem sehr lustig. „Als Kind hatte ich die naive Vorstellung, dass ich als Schauspielerin unsterblich werde, weil mich dann alle kennen“, erzählt sie lachend. In ihrer Jugend sammelt sie erste Erfahrungen in einem Theaterclub und hat dabei so viel Spaß, dass sie sich nach ihrem Abitur direkt bei Schauspielschulen bewirbt. „Ich langweile

mich schnell und dachte, bei dem Beruf wird mir das nicht passieren, man macht ja immer was anderes. Aber dann war ich da an der Hochschule in Ludwigsburg und habe mich gefragt, warum ich im zweiten Studienjahr immer nur das Dienstmädchen gespielt habe.“ Mit den Jahren wird ihr die Tradition gewisser Rollenzuschreibungen bewusst, die Kommentare zu ihrem „besonderen Typ“ versteht sie als Othering und in Hinblick auf Machtdynamiken schärft sie ihre Kritik. Für ihr Masterstudium geht Hourmazdi nach Zürich, in der Hoffnung, dort selbstbestimmter spielen und studieren zu können. Aber statt Freiraum erlebt sie Lerninhalte und -methoden, die sie als „erschreckend“ beschreibt. Als sie für ihre Masterarbeit das Thema Blackfacing wählt, spricht der Studiengangsleiter Hourmazdi die Relevanz ab. Das Thema würde niemanden außer sie interessieren, denn Rassismus sei nun mal ihr Problem. „Und das war 2014!“ Nachdem sie mit viel Neugier in das Studium gegangen sei, ging sie mit einer großen Irritation wieder heraus. „Heu…