Von Mahret Ifeoma Kupka

Ich traf Zanele Muholi vor fast genau zwei Jahren in Frankfurt. In der Galerie Sakhile&Me, die auf zeitgenössische Kunst aus Afrika und ihre Diasporas spezialisiert ist, war eine Ausstellung zu sehen, die Muholis Arbeiten in Korrespondenz mit Fotografien von Lindeka Qampi zeigte.

Zur Eröffnung trug Afaq Mahmoud Poesie vor. Es gab ein Event mit Vertreter*innen Schwarzer Communitys in Frankfurt. Wir aßen gemeinsam, verbrachten Zeit zusammen, tauschten uns aus. Dass all das passierte, ist kein Zufall, sondern wesentlicher Teil Muholis künstlerischer Praxis, die Muholi selbst explizit als aktivistisch verstanden wissen möchte. Im Berliner Gropius Bau läuft ab dem 26. November eine Ausstellung, die einen Überblick über Muholis Arbeit gibt, die erste Einzelausstellung in Deutschland. Von der Tate Modern kamen u. a. ikonische Serien Muholis wie „Faces & Phases“, „Somnyama Ngonyama“ oder „Brave Beauties“ aus London nach Berlin. Von den Arbeiten lässt sich vieles lernen, und nicht nur, weil derzeit Debatten um die Sichtbarkeit und Inklusion marginalisierter Lebensrealitäten scharf geführt werden. Muholis Hintergrund ist das Post-Apartheid-Südafrika, wo Muholi bis heute lebt und dessen Wandel von einer streng nach Rassifizierung segregierten Gesellschaft hin zu einer vermeintlich offenen,…