©Edition Salzgeber

Tove
Zaida Bergroths Film „Tove“ erzählt vor allem die Geschichte einer unerfüllten Liebe. Nebenbei zeigt er in stimmungsvollen Bildern den Werdegang der Künstlerin Tove Jansson, die als Erfinderin der Mumins bekannt wurde. Tove wächst in einem Künstler*innenhaushalt in Helsinki auf: Draußen pfeift eisiger Wind, drinnen spielt das Grammofon, im Wohnzimmer erschafft der Vater Skulpturen und die Mutter Grafiken. Tove selbst ist Malerin, doch ohne großen Erfolg. Ihr erster gut bezahlter Job ist das Zeichnen eines regelmäßigen Comicstrips. Hier tauchen erstmals die Mumins auf, bleiben im Film jedoch Randfiguren. Stattdessen erfährt man, wo die schlagfertige Tove – perfekt besetzt

mit Alma Pöysti – Inspiration für ihre Charaktere und Geschichten findet. Ein Schlüsselerlebnis ist die Begegnung mit der Theaterregisseurin Vivica (Krista Kosonen), die sie verführt. Die charismatische Vivica ist verheiratet, doch liebt eigentlich Frauen. Fasziniert von Toves Humor und Talent inszeniert sie ein Mumins-Bühnenstück, treu bleiben kann sie ihr nicht. Bergroth gelingt ein atmosphärisch eindrücklicher Film, der die Selbstfindung der jungen Tove zeigt. Kostüm und Ausstattung versetzen ins Nachkriegsfinnland, wo das Bohemeleben geprägt ist von Rotwein, Zigaretten und viel Tanz zu Jazz und Swing. Amelie Persson

„Tove“ FIN 2020 ( Regie: Zaida Bergroth. Mit: Alma Pöysti, Krista Kosonen u. a., 103 Min., Start: 24.03. )