Von Yuki Schubert

Evan Ifekoya drückt sich über Klang, Videos, Performance, aber auch Text aus. In frühen Arbeiten stellt sich Ifekoya die Frage, wie es wohl wäre, als Schwarze, queere und nicht- binäre Person in die Rolle eines Popstars zu schlüpfen. Damals, um das Jahr 2010, gab es dafür noch wenige Beispiele. Das ist heute anders mit Musicacts wie Dua Saleh, Toya DeLazy oder Zebra Katz. Ein roter Faden in Ifekoyas Werken sind Klanginstallationen, die neue Orte für marginalisierte Gruppen schaffen sollen. In Ifekoyas erster Einzelausstellung

in der Schweiz mit dem Titel „Resonant Frequencies“ spielt ein in Schwingung versetzter Körper eine zentrale Rolle. Das kann als Loslösen von äußeren Zwängen verstanden werden, was neue Energien freisetzt. Ifekoya geht es um ein tatsächlich wahrnehmbares Gefühl, wenn dafür vibrierende Matten bereitliegen. Es geht aber auch um eine spirituelle Empfindung, die Ifekoya mit der eigenen Kultur der Yoruba verknüpft. Für die Bevölkerungsgruppe, die im Südwesten von Nigeria lebt, gibt es ein Symbol aus Sonne und Mond, das als Zeichen für Harmonie verstanden wird. Dieses Symbol ist beim zentralen Installationselement „Sonnenuhr“ an einer im Kreis rotierenden achteckigen Hängekonstruktion angebracht, die sich um einen Lautsprecherturm dreht. Je nach Lage ändert sich das Licht im Raum und je nach Tageszeit ändern sich auch die Klänge. Ifekoyas Verständnis von Kunst zeigt sich klar in solchen Resonanzräumen. Es geht eben nicht nur darum, anzusehen oder zuzuhören, sondern um ein Erlebnis für alle Sinne, das einen n…