Von Isabella Caldart

Es gibt Debatten in der Öffentlichkeit, die sich nicht nur regelmäßig wiederholen, sondern auch immer von den gleichen Personen geführt werden. Neben Meinungsartikeln, die gegen das Gendern wettern, wird gerne diskutiert, ob man das Z-Wort noch verwenden dürfe oder doch lieber „Paprikasauce“ sagen solle – Diskussionen, von denen Sinti*zze und Rom*nja zumeist ausgeschlossen sind. Vergangenes Jahr waren es in der WDR-Sendung

„Die letzte Instanz“ fünf weißdeutsche Promis, die einstimmig befanden: So schlimm sei das Wort doch gar nicht.
Dabei ignorieren sie die deutsche Vergangenheit und Gegenwart, wie Gianni Jovanovic kritisiert. Selbst Roma, geboren in der Nähe von Frankfurt und aufgewachsen in Nürnberg, schildert er in „Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit“ seine Lebensgeschichte. Und nicht nur das: Er erinnert die Leser*innen daran, dass während der NS-Zeit 500.000 Sinti*zze und Rom*nja ermordet wurden, dass unter den Opfern in Hanau drei Rom*nja waren, dass offen zur Schau gestellter Rassismus wie auch Mikroaggressionen zu seinem Alltag gehören.

Missy Magazine 03/22, Typenparade, Kleine Mehrheit
© Carolin Windel

Das Leben des Aktivisten und Entertainers ist in mehrfacher Hinsicht…