Lieblingsstreberin: Shary Reeves
Von
Von Franka Höfler
Illustration: Eva Feuchter
Ein ironisches Grinsen und ihre Art, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen – das zeichnet Shary Reeves, eine der beliebtesten Moderator*innen des deutschen Kinderfernsehens, aus. Von 2001 bis 2017 moderierte sie zusammen mit ihrem Kollegen Ralph Caspers die Wissenssendung für Kinder „Wissen macht Ah!“, die bis heute einmal die Woche zur besten Sendezeit auf KiKA läuft. Unter dem Motto „Klugscheißen mit Shary und Ralf “ klären die beiden in der Sendung durch humorvolle, kurze Clips alle möglichen Fragen von „Wie entstehen Popel?“ über „Woher kommt das Wort Blaumachen?“ bis hin zu „Wie funktioniert ein Radiergummi?“.
Die 1969 in Köln geborene Moderatorin, Schauspielerin und Autorin war eine der ersten Schwarzen Personen im deutschen Bildungsfernsehen. Heute ist sie stolz darauf, dass sie durch ihren Weg andere Schwarze Personen dazu ermutigen kann, Räume einzunehmen und sich dabei nicht anzupassen. Auch wenn die meisten Shary als Moderatorin kennen, ist das nicht ihr einziges Talent. Sie selbst beschreibt sich als Scanner, als eine Person, die viele Interessen hat und diese auch auslebt. Vor ihrer Karriere bei „Wissen macht Ah!“ glänzte sie als Profi-Kickerin. Und das sogar in der U16-Nationalmannschaft und der Bundesliga! In den 1990er-Jahren legte sie zusammen mit ihren Geschwistern unter dem Bandnamen 4 Reeves Meilensteine im deutschen HipHop, Soul und R’n’B und machte dabei durch Songs wie „Keine Macht den Doofen“ auf Rassismus aufmerksam. Auf ihrem YouTube- Kanal „Wissen macht SMART!“ und in ihrem Podcast „Ein digigeiler Tag in meinem Kopf“ widmet sie sich auch nach ihrem Ende bei „Wissen macht Ah!“ der Bildungsarbeit und klärt etwa über das Coronavirus und die USA-Wahl 2020 auf. Dabei bleibt sie sich selbst treu und redet über die Themen wie gewohnt mit einer guten Portion Ironie. Denn, wie sie selbst sagt: „Wenn man schnallt, was in der Welt passiert, kann man das nur mit einem Lächeln ertragen.“
„Wissen macht Ah!“ läuft seit 2001 auf KiKA, WDR, ARD und ARD alpha.
Dieser Text erschien zuerst in Missy 04/22.