Von Josephine Papke

Egal, welche Frisur ich trage – meine Afrohaare, einen Zopf, eine Wig, Weave, lange Fake-Ponytails oder Braids, auf eines ist immer Verlass: Weiße Menschen kommentieren meinen Hairstyle und wollen wissen, ob meine Haare „echt“ sind. Meistens kommt die Frage absurderweise auf, wenn ich meine natürlichen Afrohaare trage. „Sind das Ihre eigenen Haare oder ist das eine Perücke?“ – weiße Menschen benutzen meine Afrohaare jeden Tag als Legitimation, um meinen Schwarzen Körper zu kommentieren. Das findet sieben Tage die Woche statt. Etwa, wenn mir eine weiße Frau hinterherruft, mich auf der Straße anhält

und mir fünf Minuten lang erzählt, wie meine Haare auf sie wirken. Für gewöhnlich passiert das um die Mittagszeit, nachdem bereits etliche Personen meine Haare kommentiert haben. Was soll die Obsession weißer Menschen mit der Frage danach, ob meine Haare echt oder fake sind? Was ist so wichtig daran, ob meine Haare aus meiner Kopfhaut oder aus einem Perückenhaarnetz sprießen?

© Amy Lombard

Wenn jemand meine Afrohaare kommentiert, lächle ich häufig nur falsch und murmle „Danke“, sodass die Konversation nicht weitergesponnen werden kann. Aber an einigen Tagen entgegne ich auch mal, dass ich auf solche unangemessenen Fragen nicht antworte. Dann wenden weiße Menschen gerne ein: „Aber das war ganz liebevoll gemeint.“ Ob meine Haare fake sind oder nicht, geh…