Interview: Shireen Broszies

Du beschreibst deine Kunst u. a. als Sandburg, kannst du erklären, was du damit meinst?

Dass alle kleinen Sandpartikel aneinander festhalten, um die Burg zu erschaffen. Das ist ein Sinnbild für die Partikel meines Lebens, um das größere Bild meines Universums zu schaffen, das sich in meiner Kunst spiegelt.

Welche Gefühle verbindest du mit deiner Kunst? Möchtest du bei anderen Menschen bestimmte Emotionen hervorrufen?

Meistens intensive Gefühle, die ich schwer in Worte fassen kann. Wahrscheinlich Begierde, Wut, Verlangen und Empathie. Gefühle, die stark und gleichzeitig verworren sind. Wenn es um andere Menschen geht, möchte ich sie einfach fühlen lassen, was sie wollen. Dennoch möchte ich inspirieren und die Möglichkeit geben, alles infrage zu stellen.

„As If I Were There“ ist der Titel eines deiner Projekte, in welchem deine Arbeiten „inherited memory“ auffangen. Was verbindest du mit „inherited memory“?

Das „vererbte Gedächtnis“ ist für mich ziemlich neu. Meine Eltern wurden während des Koreakrieges geboren, meine Schwestern in den späten 1970er-Jahren und ich 1995. Gleichzeitig war ich mir der Erfahrungen, der Stimmung und der Denkweise der Generation meiner Schwestern bewusst und bin mit den Perspektiven dreier Generationen aufgewachse…