Von Diana Weis

Es gibt Modemagazine, und dann gibt es die ,,Vogue“. Man kann dem Heft vieles vorwerfen, ihm jedoch niemals seine Relevanz absprechen. Modegeschichte ist eben immer auch ein Sittenspiegel, der anzeigt, wie Gesellschaften sich verändern. Die „neue Frau“ der 1920er- Jahre mit Bubikopf, das hippe Girl der 1960er- Jahre im Minirock oder die Supermodel-Ära der 1990er-Jahre: Man könnte die Geschichte der „Vogue“ auch als Aneinanderreihung zeittypischer Idealbilder der Frau erzählen, die sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts

beinahe ebenso häufig gewandelt haben wie die Mode selbst.

Die in London lebende Journalistin Nina-Sophia Miralles wählte für ihr Buch „Inside Vogue“ einen anderen Ansatz. Spannend daran ist zunächst, dass die Mode selbst nur einen Platz in den hinteren Reihen zugewiesen bekommt. Im Fokus stehen auch nicht die Frauen, die vom Cover lächeln, sondern diejenigen, die diese Cover auswählten. Es ist ein Buch über die mächtigen Frauen hinter der „Vogue“. Berühmte Chefredakteurinnen wie Diana Vreeland, Carine Roitfeld und Anna Wintour sind Stilikonen, die über die Modewelt hinaus bekannt wurden, für ihre Entscheidungen aber auch viel Kritik einstecken mussten. Gerade Wintour gilt als Biest, die der auf ihr basierenden Filmbösewichtin in „Der Teufel trägt Prada“ in nichts nachsteht. Miralles konzentriert sich dabei auf die drei bis heute wichtigsten Länderausgaben der „Vogue“: USA, England und Frankreich, mit ein paar Ausflügen nach Italien. Über …