Von Derya Binışık, Taleo Stüwe, Laura Perler

An ihre Eizellspende erinnert Cecilia sich ungern. Als sie zwei Wochen nach der Entnahme der Eizellen starke Schmerzen und einen geblähten Bauch hat, macht sie sich Sorgen und sucht den behandelnden Arzt auf. Sie wird abgewiesen:

„Das hat sicher nichts mit der Spende zu tun“, meint dieser lapidar. Cecilia ist heute, vier Jahre nach dem Eingriff, immer noch wütend: „Es war schrecklich, ich fühlte mich wie ein Eierstock mit Beinen.“ Auch Elsa hat Eizellen gespendet. Ihre Erfahrung beschreibt sie so: „Ich hatte schon das Gefühl, dass ich vermarktet wurde. Wie Vieh. Aber Vieh, das mit Nächstenliebe behandelt wird … Denn die müssen dich natürlich bei der Stange halten.“ Elsa* und Cecilia* sind zwei von Tausen- den von Spender*innen, die jährlich in Spanien ihre Eizellen für die Kinderwünsche anderer zur Verfügung stellen. Cecilia hat nur einmal gespendet, während ihres Biologiestudiums, als sie zwanzig Jahre alt war. Elsa hingegen spendete in ihren Zwanzigern insgesamt sechs Mal, sie war arbeitslos und brauchte das Geld. Für ihre Forschung hat die Sozialanthropologin Laura Perler, eine der Autor*innen dieses Artikels, mit Spender*innen, aber auch mit Klinikpersonal und Eizellempfänger*innen in Spanien gesprochen. Sie …