Missy Magazine 02/23, Podcast

Dear Young Rocker

„Dear Young Rocker“ ist der Coming-of-Age-Podcast, auf den alle musikalischen Drinnies gewartet haben. Chelsea Ursin beschreibt, wie sie als unsichere Jugendliche angefangen hat, ihre Wut über die Musik auszuleben, um schließlich in einer Indie-Musikszene anzukommen, in der ihre Stärken und Schwächen Raum haben. Eigentlich sollte die Geschichte als Abschlussprojekt ihres Creative-Writing-Studiums ein Buch werden, allerdings lässt sie sich im Audioformat viel besser erzählen. In musikalisch untermalten Memoirenparts schlüpft Ursin in ihr jugendliches Ich, berichtet scheinbar unmittelbar vom Schulchor, von Mobbing in der Cafeteria oder dem überwältigenden Gefühl, sich endlich nicht mehr auf die Finger konzentrieren zu müssen, sondern die Tonfolgen am Bass ganz selbstverständlich zu greifen. In den akustisch anders gerahmten Gegenwartsteilen spricht die erwachsene Ursin dann als liebevolle Ratgeberin mit ihrem jüngeren Selbst – tröstet, spornt an, feiert die Erfolge, ordnet die Unsicherheiten in größere, universelle Zusammenhänge ein. Ab Staffel 3 weitet Ursin den Blick: In kurzen Spoken-Word-Episoden mit anschließenden Interviews kommen andere Musiker*innen zu Wort, sprechen über ihr Erwachsenwerden in Indie-Szenen. In Staffel 4 wechselt Ursin schließlich hinter die Kulissen und übergibt an Nadia Marie, die nun ihr jugendliches Ich als „Dear Young Rocker“ adressieren kann. Anna Seidel

„Dear Young Rocker“ Chelsea Ursin, 31–55 Min. Auf allen gängigen Plattformen.

Missy Magazine 02/23, Podcast

Ghosthoney’s Dream Machine

Vielleicht kennt ihr Tyler Gaca bzw. Ghosthoney schon von seinen lustig-verträumten und gayen Lieb-TikToks. Im selben Tonfall gibt es seit Januar 2022 auch einen Podcast – „Ghosthoney’s Dream Machine“. Darin geht es um einen Mittzwanziger, der von seiner Großtante ein altes Spukhaus in Los Angeles erbt. Bald zieht ein sockenfressender sassy Kobold namens Rose bei ihm ein und er macht Bekannt- schaft mit der gefährlichen Tauschhandelsfee sowie mit Viktor, seinem attraktiven Vampirnachbarn. In kurzen Episoden besteht Mr. Honey mit seinen neuen Friends wohlig-gruselige Abenteuer, die jedoch einem längeren Erzählstrang folgen. Tyler Gaca schreibt nicht nur die Episoden, er spricht auch alle Figuren selbst: So leiht er in einer Folge zusätzlich zu Rose, Viktor und Mr. Honey auch mehreren unheimlichen Nixen seine Stimme. Die warme Lofi-Atmosphäre und die dichte Soundlandschaft ziehen Zuhörer*innen sofort in die Geschichten rein. Man kann auch selbst Teil des Podcasts werden, indem man Träume einschickt, die dann vorgelesen und gedeutet werden. Leider macht der Podcast zurzeit nach 39 Episoden Pause, doch es soll auf jeden Fall weitergehen, so Tyler Gaca. Wenn ihr zwischendurch mal eine Viertelstunde abschalten möchtet, sei euch diese magische kleine Show ans Herz gelegt. Rosen Ferreira

„Ghosthoney’s Dream Machine“ Ghosthoney / Tyler Gaca, 10–24 Min. Auf allen gängigen Plattformen.

Dieser Text erschien zuerst in Missy 02/23.