Von Vanessa Sonnenfroh

Anna B Savage ist ein Gesamtkunstwerk und ihr neues Album „in|FLUX“ reiht sich in ihre bisher durchgehend großartigen Releases ein. Ein wenig träumerisch, ein bisschen unbehaglich und immer frei Schnauze. Denn obwohl weder in Interviews noch im Internet Details über Anna B Savages Leben, ihr Alter, ihre Herkunft oder ihren Lebensweg zu finden sind, hat sie sich in ihren bisherigen Songs und Videos immer wieder neu verwundbar gezeigt und sich brutal nah an sich selbst herangetraut.

So gab es ihr letztes Album als Bundle mit niedlichem Bio-vibrator auf Bandcamp zu kaufen und das Video zum etwas älteren Song „Chelsea Hotel #3“ zeigt ihr Gesicht beim Solosex – ihr Beitrag zu Selbstbehauptung und weiblicher Lust. In ihren poetischen Lyrics geht es um das Ringen mit sich selbst, um Sex und Herzschmerz – stets können wir uns als Hörer*innen in den Leer- zeichen zwischen ihren Zeilen finden.

© Anna B. Savage

Die zehn Albumsongs auf „in|FLUX“ klingen mal warm und mal beunruhigend, immer stimmig und doch gegensätzlich. Genau darum geht es der Musikerin auch auf der neuen Platte: die Dualität und Unentschlossenheit ihrer selbst und Frauen im Allgemeinen anzuerken- nen, zu benennen und zu besingen. Viel Therapie sei nötig ge…