Illustration: Anna Beil

Live, love, laugh mit Psychopharmaka
Aus Angst, meinen „spark“ zu verlieren, habe ich es erfolgreich zwei Jahre aufgeschoben, Psychopharmaka einzunehmen. Die sollten mir helfen, meine Angststörung in den Griff zu bekommen. Lachkick auf jeden Fall, wenn ich jetzt darüber nachdenke, wie eingeschränkt ich bis vor sechs Monaten noch war. Und wie mir fast jeder Tag, jede Aufgabe und jede neue Begegnung unüberwindbar vorkam. Auch wenn gefühlt mein ganzer Freund*innenkreis Psychopharmaka einnimmt und das wortwörtlich Leben gerettet hat, konnte ich mir nicht vorstellen, was die Einnahme der kleinen Pille am Morgen und am Abend bewirken würde. Klar stressen mich Dinge manchmal noch enorm, aber sie lösen keine lebensbedrohliche Angst mehr in mir aus, die zu Schlafstörungen, Durchfall und

Appetitlosigkeit führt. Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben schon mal so gelassen und zufrieden war. Und das sage ich, obwohl der Berliner Winter immer noch nicht ganz überstanden ist. Call me delusional, aber ab jetzt gibt’s bei mir nur noch „live, love, laugh“. Lior Neumeister, Social-Media-Redaktion

Euphorisch daten dank T4T
Als ich mich entschlossen habe, nur noch trans Personen zu daten, waren meine Datingissues noch lange nicht beseitigt. Aber ich hatte immerhin mehr Gelassenheit. Keine Gesprächspause wird so schnell gefüllt wie bei einem T4T-, also „Trans for Trans“-Date: Nach den traumatischen Erfahrungen in der Kindheit ist die aktuelle Hormondosis das nächste Gesprächsthema. T4T dient aber nicht nur dem Austausch. Es zeigt auch, dass es möglich ist, einen gemeinsamen Weg zu finden, um mit Dysphorien umzugehen. Manchmal erfordert das Geduld und Kreativität, weil die unterschiedlichsten Datingerfahrungen zusammenkommen: Die ehemalige Lesbe verführt den e…