Interview: Amina Aziz

Wie kommt man auf die Idee, aus einer lästigen Sache wie Endometriose eine Tanzperformance zu machen?
Marja Christians: Wir wollten eine poetische Übersetzung finden für diese Last. Unsere Performance ist keine biografische Darstellung von Schmerz oder Leid, sondern eine Einladung zu einem lustvollen Austausch. Personen mit Endo sollen ihre Schmerzen nicht wiedererleben, sondern eher vergessen. Mit der Krankheit zu leben ist schwer genug und wir wollen etwas Leichtigkeit reinbringen.
Olivia Hyunsin Kim: Wer an Endo erkrankt, kann auf strukturell bedingte Probleme stoßen, wie Genderungerechtigkeit oder die rassistische medizinische Vernachlässigung von

BIPoCs. Was genau es damit auf sich hat, verhandeln wir in unserem Stück.

© Kollektiv Ahmad Haschemi/Christians/Kim

Mit Monstern! Wie muss ich mir das vorstellen?
Golschan Ahmad Haschemi: Wir haben Endometriose in ein Monster übersetzt, in ein Hybrid aus einem frechen Haustier und einer außergewöhnlichen Pflanze. Die Pflanze ist sehr pflegebedürftig und das Haustier nicht domestiziert. Deswegen müssen wir uns ständig um dieses Monster kümmern. Das nimmt uns Spontanität und Zeit. Das Monster lebt in einem riesigen Terrarium auf der Bühne. Es bringt uns durch ein Signal dazu, alles stehen und liegen zu lassen, was wir gerade machen, und uns darum zu kümmern. Die Performance ist eine humorvolle, abstrakte Über…