Von Annika Joeres

In diesen trockenen Zeiten hat es der südfranzösische Hotelier­verband schwer, positive Nachrichten zu verbreiten. In die Schlagzeilen schaffte es dann dieser Satz: „Wir werden genug Wasser für den Pastis und die Eiswürfel im Rosé haben.“ Die etwas verzweifelt klingende Botschaft der Tourismusbranche ist nur eine unter vielen. Schließlich leiden gerade französische Regionen rund um die Pyrenäen und die Seealpen an der italienischen Grenze unter extremer Dürre: Seit drei Jahren regnet es zu wenig, in einigen Gebieten gab es zuletzt im vergangenen Herbst nennenswert Niederschlag. Die Nachrichten von

ausgetrockneten Flüssen und leeren Brunnen sind so angsteinflößend, dass die gesamte Tourismusbranche um ihre Sommersaison fürchtet. Für ein touristisches Land wie Frankreich ist dies eine große wirtschaftliche Bedrohung.

Die klimatische Situation ist so außergewöhnlich, dass die Menschen in Frankreich inzwischen viele neue Worte finden: Erst erlebten sie eine sogenannte Winterdürre – einen trockenen Januar und Februar –, eigentlich Monate, die regen- und schneereich sind. Schließlich folgten die Frühlingsbrände, also flächendeckende Feuer, die typischerweise erst im Hoch- und Spätsommer auftreten. Im Mai und Juni riefen einige Präfekturen dann die Zeit der „extremen Dürre“ aus. Auch die Pariser Regierung schlägt inzwischen nahezu wöchentlich Alarm, gibt Pressekonferenzen und Interviews zur Wassernot. „Wir werden einen noch trockeneren Sommer haben als 2022“, warnt Umweltminister Christophe Béchu.

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