*Advertorial

Die Festivalbranche ist nach wie vor überwiegend weiß, hetero und von cis-endo Männern dominiert, die Macher*innen des WHOLE Festivals wollen dem etwas entgegensetzen. WHOLE ist nicht nur eine Plattform zum Feiern geworden, sondern steht auch für Solidarität, Widerstandsfähigkeit und das gemeinsame Streben nach einer integrativeren und gerechteren Gesellschaft. Vom 28. Bis 31. Juli fand in diesem Jahr bereits die fünfte Auflage des Festivals, das queere Kollektive und Künstler*innen im Rahmen von Konzerten, Kunstaktionen, Panels, Workshops und Partys zusammenbringen möchte, im Ferropolis statt. Dank der Unterstützung von Dr. Martens konnten nicht nur zahlreiche Künstler*innen zum WHOLE reisen und sich in der Seeding Station backstage mit Jadon Boots festivaltauglich für ihren Bühnenauftritt ausstatten. Künstler*in Mauro Ventura stellte mit Support von Dr. Martens außerdem ein Kunstwerk beim WHOLE aus und hat Missy von den Hintergründen berichtet.

„Meine Arbeit beschäftigt sich oft mit rituellen Praktiken und Volksglauben, und zwar auf symbolische Weise. Diesmal wurde ich beauftragt, mit einer Installation zu experimentieren, die die Anwesenheit jede*r Besucher*in reflektieren und sich mit ihm*ihr verändern würde“, erzählt Mauro Ventura. „Das Labyrinth ist eines der ältesten der Menschheit bekannten kontemplativen Hilfsmittel, das seit Jahrhunderten für persönliches und spirituelles Wachstum genutzt wird. Die ersten explorativen Prinzipien, die sich dem Labyrinth nähern, liegen zwischen Loslassen, Empfangen und Zurückkehren. Das brachte mich auf den Gedanken, dass LA LA LAND für eine Zeit des Alleinseins, für einen visuell stilleren Raum oder einfach für einen intimen Moment genutzt werden könnte. Denn die Menschen könnten ihn auch bewohnen, um ihre Reise zu verarbeiten, sich auszuruhen, Schutz zu suchen oder sogar zu ficken, wenn sie wollen, und so zeigen, wie Subkulturen soziale Räume verändern.“

Dass Mauro Ventura für die Form des Kunstwerks mit der Spirale aus einer unendlichen Zahlenfolge spielte, kommt nicht von Ungefähr: „Man könnte argumentieren, dass die Vorstellung von Perfektion, die mit der Fibonacci-Folge verbunden ist, im Widerspruch zu den Werten der Queer-Kultur steht.“ Anstatt aber ein homogenes und einheitliches Ideal anzustreben, ließe sich die Queer-Kultur nicht auf eine einzige, festgelegte Identität oder Ausdrucksform reduzieren, so Mauro, sondern umfasse vielmehr ein breites Spektrum an Identitäten und Erfahrungen. „Auf diese Weise möchte ich die Vielfalt der Unterschiede feiern, die einen alten historischen Weg kontaminieren, anstatt nach einem engen und starren Ideal von Schönheit und Perfektion zu streben. Aus meiner Sicht bietet diese Kollision paradoxer Formen und Überzeugungen eine Möglichkeit, über unsere Komplexität nachzudenken und sie neu zu betrachten. Ich glaube, dass wir uns alle in einer Spirale befunden haben, warum also nicht eine weitere riesige Spirale zurück anbieten?“

Ein Credo, dem sich auch die Festival-Initiator*innen Chris Phillips und Raquel Fedato verpflichten. Über die Notwendigkeit von Safe Spaces, Festivalkultur und die Kollaboration mit Dr. Martens hat Missy auch mit dem WHOLE-Team gesprochen.

Aus welchem Bedürfnis ist das WHOLE vor fünf Jahren entstanden?

Nach einigen unwillkommenen Erfahrungen auf anderen Festivals beschlossen Raquel und Chris von Pornceptual gemeinsam, dass die Festivalbranche einen radikalen Wandel braucht. So wurde WHOLE gegründet. Ein Ort für die gesamte Gemeinschaft, an dem Queers, People of Color, Frauen und trans Personen keine Angst vor unangenehmen und schädlichen Erfahrungen haben müssen. Ein Festival, das einen politischen Hintergrund hat und bei dem es wirklich um Inklusion, Empowerment und Zusammenarbeit innerhalb der LGBTQIA+ Community geht.

Was bietet WHOLE außerdem, was andere Festivals nicht haben?

WHOLE ist insofern einzigartig, als dass es weltweit kein Festival gibt, das die queere elektronische Musikszene Berlins mit mehr als 15 queeren Kollektiven vereint, die in Underground-Szenen in Städten auf der ganzen Welt eine wichtige Rolle spielen – und die Tanz als Werkzeug für queere Akzeptanz und gesellschaftspolitische Bewegung nutzen. Auf diese Weise schaffen wir einen Schmelztiegel für queeren, kulturellen, musikalischen und politischen Austausch. Wir haben ein Solidaritätsprogramm eingerichtet: ein kostenloses Festivalerlebnis für 100 Mitglieder der WHOLE-Gemeinschaft, die am meisten von systematischen und wirtschaftlichen Ungleichheiten betroffen sind.

Wie hat sich WHOLE in fünf Jahren verändert, was habt ihr gelernt?

Während die Veranstaltung wuchs und sich entwickelte, lernten wir die unglaubliche Wirkung von Gemeinschaftsarbeit bei der Förderung eines Gefühls der Zugehörigkeit und der Stärkung von LGBTQIA+-Personen und Verbündeten. Wir haben gelernt, dass wir durch die aktive Einbindung der Gemeinschaft und das Anhören ihrer unterschiedlichen Perspektiven ein sinnvolleres und relevanteres Festivalerlebnis schaffen können. Als Reaktion auf die vorherrschende politische Situation haben auch die Konzerte und Workshops des Festivals einen selbstbewussteren und mutigeren Ton angenommen und sprechen kritisch soziale und politische Themen direkt an.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Dr. Martens aus und wie fördern solche Markenkooperationen speziell queere Nachwuchskünstler*innen?

In Kollaboration mit Dr. Martens konnten wir die Plattform für aufstrebende queere Künstler*innen erweitern und ihnen eine größere Sichtbarkeit bieten. Durch diese Zusammenarbeit haben Dr. Martens und wir gemeinsam einen Low-Branding-Ansatz verfolgt, der sicherstellt, dass der Fokus auf der Feier von LGBTQIA+ Kultur und Empowerment und nicht auf kommerziellen Interessen liegt. Für das Festival ist es von entscheidender Bedeutung, mit Partner*innen wie Dr. Martens zusammenzuarbeiten, die die gleichen Werte der Inklusivität und des sozialen Fortschritts vertreten, da dies eine authentischere und wirkungsvollere Darstellung von queeren Künstler*innen und ihren kreativen Beiträgen ermöglicht.

Production Company – Ok Lah Productions, Director – Nikko Hunt, D.P – Moritz Matthias, Post Production – David Nivison, Photographer – Julius Pfeiffer

Was bedeutet das Thema Awareness für euch als Festivalveranstalter*innen und seht ihr Entwicklungen in der Festivalbranche in den letzten Jahren?

Konkret bedeutet dies, dass wir eine Reihe von Gemeinschaftsleitlinien haben, die WHOLE mit seinen Besucher*innen kommuniziert, um sicherzustellen, dass sich jede*r sicher fühlt. Neben einer Nulltoleranz gegenüber Homofeindlichkeit, Übergriffen und jeder anderen Form von Diskriminierung lauten die Themen unserer Gemeinschaftsrichtlinien „Vorfahrt gewähren“, „Fragen, nicht voraussetzen“, „Zustimmung“ und „eine Absicht setzen“. Neben unserem umfangreichen Awareness-Team vor Ort verfügt WHOLE über ein queer-informiertes Sicherheitsteam, Sanitäter*innen, einen betreuten Raum mit einem queer-informierten Psycholog*innen, ein Forum auf der App, über das unsere Besucher*innen kommunizieren können, und eine SOS-Ruf-Funktion in der App, mit der Besucher*innen im Notfall das Hilfszelt anrufen können.

Was bedeutet Safe Space für euch konkret?

Ganz einfach: Mitgestaltung. Indem wir verschiedene Gruppen innerhalb der Community in die Organisation, Produktion, Kommunikation und Programmierung einbeziehen und konsultieren, stellen wir sicher, dass das Festival sicher und repräsentativ ist und die Interessen der gesamten queeren Community berücksichtigt.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft des WHOLE-Festivals und für die Festivallandschaft insgesamt?

Wir hoffen, dass wir mit dem WHOLE Festival ein Beispiel für die ständig wachsende elektronische Musik- und Festivalbranche setzen können, indem wir sichere Räume schaffen, die alle Menschen einbeziehen, insbesondere die marginalisierten Gemeinschaften – die Säulen, auf denen diese Szene aufgebaut wurde.