Von Isabella Caldart

Artworks: Mean Goddess

© Mean Goddess

Wenn ihr diesen Text lest, ist der Streik der Drehbuchautor*innen und Schauspieler*innen in den USA möglicherweise bereits vorbei, wahrscheinlich aber dauert er noch an. Doch wie auch immer sich die beiden Gewerkschaften SAG-AFTRA (Screen Actors Guild – American Federation of Television and Radio Artists) und WGA (Writers Guild of America) mit den Filmstudios einigen, die Inhalte dieser Verhandlungen werden uns in Zukunft weiterhin beschäftigen. Denn den Darsteller*innen und Schreibenden geht es nicht nur um fairere Bezahlung – ein zweiter wichtiger Punkt ist eine Regulierung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in Film und Fernsehen. Es deutet sich schon jetzt an, dass KI

mindestens genauso einschneidend für die Filmindustrie werden wird wie zuvor die Umstellung von Fernsehsendern und Kinos hin zum Streaming.

Das muss nicht per se schlecht sein. KI leistet Erstaunliches: In den Filmen „The Irishman“ (2019) und „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ (2023) bspw. werden Robert De Niro und Harrison Ford für einige Szenen um mehrere Jahrzehnte verjüngt. Die Technologie kann außerdem bei Synchronisationen unterstützen, indem die Mundbewegungen der Schauspieler*innen an andere Sprachen entsprechend angepasst werden, oder aber Filme mit Altersbeschränkung so verändern, dass statt der Schimpfwörter im Original in der jugendfreien Version andere Begriffe verwendet werden, ohne dass Schauspieler*innen diese Szenen neu einspielen müssen.

Generell ist Bildbearbeitung von Film nichts Neues, sondern so alt wie das Kino selbst, vom händischen Kolorieren der Filmstreifen früher bis hin zum revolutionären Einsatz von CGI (Computeranimation), um die Dinosaurier im ersten „Jurassic Park“ (1993) zu animieren. Mit der Verbesserung der Technologie und der größeren Verbreitung von Künstlicher Intelligenz werden…