© Darko Sikman/ABC

Ein Einkaufscenter in der Arktis: Journalistin Eileen Fitzgerald (Hilary Swank) ist gerade in Anchorage/Alaska angekommen und nimmt ihren neuen Arbeitsplatz beim Provinzblatt „Alaska Daily“ in Augenschein. Dessen Redaktion befindet sich in einer Shoppingmall, für mehr reichen die Mittel nicht. Nicht gerade das, was Eileen gewohnt ist. Bis vor Kurzem war sie eine gefeierte Starreporterin in New York, bevor ihr eine Investigativrecherche zum Verhängnis wurde. In Alaska wird Eileen sogleich auf eine

heikle Story angesetzt, an der ihre neue Kollegin Roz Friendly (Grace Dove) bereits länger arbeitet: Es geht um den unaufgeklärten Mord an einer jungen indigenen Frau. Zunächst wenig begeistert davon, dass sich Eileen als „White Savior“ in ihre Recherche einmischt, lässt sich Roz, die selbst indigen ist, schließlich auf die Zusammenarbeit ein. Die beiden ermitteln nicht nur den Mörder, sondern stoßen auf ein übles Geflecht aus polizeilichem Täterschutz, Ignoranz seitens der Politik und Öffentlichkeit, Rassismus sowie katastrophaler Infrastruktur. Schnell wird klar: Es handelt sich um keinen Einzelfall.

Dieser Aspekt der Serie „Alaska Daily“, die 2022 in den USA beim Disney-Sender ABC und im Frühjahr 2023 bei Disney+ lief, ist faktual. Indigene Frauen in Alaska sind mehr als doppelt so häufig von sexualisierter Gewalt betroffen wie der nationale Durchschnitt, sie wird aber fast nie verfolgt. Die chronische Unterfinanzierung etwa des Indian Health Service führt jahrhundertealte Diskriminierung fort.…