Ein surreales Foto der Musikerin in einem Kinderauto in einer Blumenwiese
Pose Dia Car © Pelle Buys

Sneaker liegen unter der Erde vergraben in der Einöde. In einer Holzkiste einer erfundenen Marke. Sie werden wie ein Schatz ausgebuddelt und später für fast zwei Millionen Euro verkauft. So erzählt es Helena Ratka als Pose Dia in ihrer multimedialen Konzertperformance „Empire Of The Statue“, die letztes Jahr auf Kampnagel zu sehen war und die die Grundlage für ihr neues Album „Simulate Yourself“ bildet. Auch darauf skizziert die Hamburger Filmemacherin, DJ, visuelle Künstlerin und Musikerin eine Idee von

digitaler Archäologie. Fragte sie in der Performance noch, wie Pop und Trends konserviert werden, verknüpft sie auf ihrer zweiten Platte nach dem Debüt „Front View“ lyrische, psychologische, fanstasievolle Gedanken zu Soziologie, Medientheorie und Poststrukturalismus. Klingt kompliziert? Ist es auch – aber macht nichts, denn es klingt gleichzeitig supercool.

Helena Ratka vereint in ihrem Alter Ego Pose Dia – übrigens benannt nach einer Kunstfigur, die bei ihrer Großtante, die in den 1920er-Jahren Tänzerin war, als Bild im Wohnzimmer hing  – viele Strömungen ihres bisherigen Schaffens. Mit Sophia Kennedy ist sie Teil des Duos Shari Vari, unter dem Namen Ratkat legte sie als Resident DJ im Golden Pudel Club auf, zudem komponierte sie Soundtracks und Theatermusik.

All das hört man auch auf „Simulate Yourself“. Die Ekstase und Dramatik des Nacht­lebens, die Freude an der Kunst und einer rätselhaften Story, die Beobachtungsgabe für den kaputten Zustand der Welt, den sie dann sch…