Romy Madley-Croft überzeugt als Solokünstlerin
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Fotos/Illustration: Vic Lentaigne © BEGGARS GROUP LIMITED
Von Diviam Hoffmann
Mit wenigen gesprochenen Worten beginnt das neue Album von Romy Madley-Croft. „Can you turn it up a little?“, fragt die britische Musikerin schüchtern, fast zärtlich auf ein Klaviermotiv, eine dumpfe Bassdrum und zittrige Hi-Hats. Der Satz ist ein Relikt aus einer ihrer ersten Aufnahmesessions mit dem Produzenten Fred Again. „Wir kannten uns damals noch nicht so gut. Ich finde, man kann die Nervosität sehr gut in meiner Stimme hören.“
Nervös ist Romy Madley-Croft auch angesichts der Veröffentlichung von „Mid Air“, ihrem ersten
Soloalbum, das sie als Romy herausbringt. Mit der Elektronik-Pop-Band The xx hat Madley-Croft schon sehr viel Erfahrung mit ersten Malen gemacht: Jamie xx, Oliver xx und Romy xx waren noch in der Schule, als ihre Band zu den erfolgreichsten Gruppen der 2010er-Jahre wurde. In Songs wie „VCR“ oder „Islands“ von ihrem 2009er-Debüt singt Madley-Croft an der Seite von Oliver Sim auf zerbrechliche Art und Weise über ihre Teenage Angst. Kurz darauf füllen The xx Stadien. Alle drei The-xx-Mitglieder wurden dabei auch solo auf ihre eigene Art und Weise erfolgreich: Jamie Smith als gefragter Produzent elektronischer Tanzmusik, Oliver Sim zunächst als Model, dann mit einem sehr aufwühlenden und intimen Soloalbum im vergangenen Herbst. Madley-Croft ging nach L.A., wurde Songschreiberin und Produzentin für Pop-Acts.
Auch mit Fred Again schreibt sie zunächst an Songs für andere Künstler*innen, als sie ihm eines Tages den Track „Love Her“ vorspielt, der nun ihr Album eröffnet. „Wir sind sozusag…