Diversität vor und hinter der Kamera
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Unser geplantes Panel zur internationalen Frauenkonferenz muss unbedingt diverser werden“, lautet die Ansage von oben und so sehen sich die drei weißen vorsitzenden Frauen des fiktiven Vereins House of Womxn e. V. gezwungen, mit dem „Trend“ zu gehen. Also schnell noch Panel-Teilnehmer*innen zusammenkratzen, die zum neuen Thema Diversity passen: Aktivistin Flora (Jane Chirwa), die Critical-Whiteness-Workshops gibt, Performerin Çena (Şafak Şengül), die sich mit einem Nazi (Tucké Royale)
anlegt, Designerin Kisha (Thelma Buabeng), die keinen Bock auf weißen Feminismus hat, die nicht-binäre Kameraperson Sus (Rabea Lüthi), die gegen Queerfeindlichkeit kämpft, und die Anwältin Simone (Minh-Khai Phan-Thi), die sich an ihrer Adoptivmutter und Zweite-Welle-Feministin mit White-Savior-Komplex abarbeitet. Und mittendrin Vereinsmitglied Paula, die sich fragt, ob sie zu einer marginalisierten Gruppe gehört, weil sie im Jahr des Mauerfalls in der damaligen DDR geboren wurde. Schnell werden Dreiecksbeziehungen, Streitigkeiten aus der Vergangenheit und unterschiedliche politische Einstellungen der Panel-Teilnehmer*innen deutlich. Surprise, surprise – die eine BIPoC-Community gibt es nicht.
Die Satire ist sehr bemüht, viele Themen aufzugreifen, und Merle Grimme will basierend auf eigenen Erfahrungen zeigen, wie komplex und schwierig die Zusammenarbeit in linken, aktivistischen Gruppen oft ist. Realistisch? Ja, schon. Lustig dargestellt? Not sure. Über Humor – deutscher Produktionen – l…