Filmstill aus „Anatomie eines Falls“. Schauspielerin Sandra Hüller liegt neben einem Hund auf dem Sofa.
© Carole Bethuel – 2023 Les Films Pelléas/Les Films de Pierre

Anatomie eines Falls
Die deutsche Romanautorin Sandra, dargestellt von Sandra Hüller, wird in ihrem verschneiten Chalet in den französischen Bergen interviewt. Aus dem Obergeschoss ertönt die ohrenbetäubend laute Musik ihres Ehemanns und beendet das Interview jäh. Kurz darauf steht sie unter Mordverdacht an ihrem Mann, denn der Sohn des Paares (Milo Machado Graner) findet seinen leblosen Vater nach einem Sturz unterhalb des Hauses. Justine Triets Film „Anatomie eines Falls“ wurde auf den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Das beklemmende Drama erzählt vom Aufdröseln des Falles vor Gericht, bei dem intimste Details öffentlich ausgebreitet werden. Sandras Strafverteidiger Vincent (Swann Arlaud) ist ein Freund des deutsch-französischen Paares und einziger Vertrauter. Um einen Freispruch für seine Mandantin zu erlangen, geht es weniger um die Wahrheit als um Beweise. Der allgegenwärtige Schnee spiegelt die Kälte wider: das leere Zuhause, die Trennung vom Sohn und die schonungslose Anklage in einem fremden Justizsystem. Sandra Hüller trägt den Film als gefasste Mordverdächtige, die sich auf Französisch, Deutsch und Englisch erklärt, anstatt Krokodilstränen zu vergießen. Triet erzählt kunstvoll ein sich nach und nach offenbarendes Beziehungsdrama und bietet einen differenzierten Blick auf das Thema Wahrheit. Amelie Persson

„Anatomie eines Falls“ FR 2023 ( Regie: Justine Triet. Mit Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner u. a., 150 Min. )

Filmstill aus „Dead Girls Dancing“. Zwei Personen hocken vor einem Brunnen. Im Hintergrund sitzen zwei weitere Personen ind er Sonne.
© kalekone films

Dead Girls Dancing
Ob die Faszination von Coming-of-Age-Narrativen jemals verloren geht? Vermutlich nicht, wo dieser Umbruch doch mit so vielen Hoffnungen und Träumen verbunden ist. „Dead Girls Dancing“ rückt klassisch für das Genre die Zweifel dieser Lebensphase ins Rampenlicht. Dafür begleitet die Kamera die Freundinnen Ira (Luna Jordan), Ka (Noemi Liv Nicolaisen) und Malin (Katharina Stark) auf ihrem Post-Abi-Ausflug durch Italien. Eine Autopanne und eine Begegnung mit Anhalterin Zoe (Sara Gianelli) später stranden die vier in einem verlassenen Bergdorf. Ab diesem Zeitpunkt treten dann genauso viele Fragezeichen über den Schauplatz wie über die Protagonistinnen auf. Im Fokus: die verschiedenen Haltungen zum Leben nach der Schule und dem richtigen Maß an vernünftigem Verhalten. In ihrem Filmuni-Abschlussfilm schafft es Anna Roller dabei gerade zu Beginn, mit warmen Farben und angenehm authentischen Gesprächen viel Atmosphäre über den Bildschirm flimmern zu lassen. Die riecht nach Sommerurlaub, queerem Begehren und ein paar mythologischen Verweisen. Leider werden nur wenige Handlungsstränge so aufregend zu Ende gebracht, wie das bei einem Coming-of-Age-Film erwartet wird. Ihr Potenzial für sehr intensive Geschichten beweisen Roller und ihr Cast aber gerade in den kleinen Momenten auf dem Weg. Julia Köhler

„Dead Girls Dancing“ DE 2023 ( Regie: Anna Roller. Mit Luna Jordan, Noemi Liv Nicolaisen, Katharina Stark u. a., 98 Min., Start: 23.11. )

Filmstill aus „Im toten Winkel“. Im zentrum des Bildes ist ein Kind zu sehen, das die Hände faltet und in die Kamera blickt. Eine erwachsene Person beugt sich zu ihm.
© missingFILMs

Im toten Winkel
Als Filmemacherin Simone gemeinsam mit ihrem Kameramann Christian für einen harmlosen Dokumentarfilm den kurdisch geprägten Nord­osten der Türkei betritt, ahnt sie vermutlich nicht, dass binnen weniger Tage Dreh und Filmaufnahmen die gesamte Sicherheit ihrer wenigen örtlichen Kontakte gefährden würden. ,,Im toten Winkel‘‘ tarnt sich zunächst als die Geschichte eines feinfühligen und gleichzeitig auf Ästhetik fokussierten deutschen Filmteams, entpuppt sich jedoch schleichend als ein Mystery-Thriller über die Konsequenzen politischer Verfolgung. Inmitten vieler Erwachsener steht dabei Melek, die junge Nachbarstochter der Dolmetscherin Leyla, auf die diese während ihrer Übersetzungsarbeiten am Dreh aufpasst. Melek wird im Elternhaus und bei der Begleitung des Dokumentarfilmteams vielen unterschiedlichen Beobachtungen ausgesetzt und entwickelt sich dabei selbst zur Beobachterin eines verzwickten Politdramas, dessen verstörende Puzzleteile sie durch Kinderaugen Stück für Stück zusammenfügt. Aufgeteilt in drei Kapitel fasst der Film wenige ereignisreiche Tage zusammen und wirft dabei immer wieder neue Fragen auf: Wer filmt eigentlich das Kamerateam? Welche Geheimnisse verbirgt Meleks Vater? Und wer ist der unsichtbare Freund, von dem sie immer berichtet? Aleyna Dilan Karakurt

,,Im toten Winkel‘‘ DE 2023 ( Regie: Ayşe Polat. Mit Katja Bürkle, Ahmet Varlı, Çağla Yurga u. a., 118 Min., Start: 04.01.2024 )

Filmstill aus „Baby To Go“. Zwei Personen halten sich ind en Armen.
© Splendid Film

Baby To Go
Sophie Barthes Film spielt in einer digitalisierten Zukunft, in der dank technischem Fortschritt gebärtechnisch Gleichstellung erreicht ist. Statt ein Baby klassisch auszutragen, bekommen zahlungskräftige Kund*innen wie Rachel (Emilia Clarke) und Alvy (Chiwetel Ejiofor) vom Gebärzentrum ein riesiges halbtransparentes Kunststoffei, in dem ihr Embryo heranwächst. Der Arbeitgeber finanziert mit, High Potential Rachel arbeitet weiter und abends trifft man sich zum Weintrinken. Die werdenden Väter schnallen sich mit speziellen Tragen das Riesenei um und bonden. Auf einer Art leuchtenden Ladestation lagert das ovale Ding, das manchmal blinkt und leise piept wie ein überdimensioniertes Tamagotchi, das Fütterung per Kapsel und App-gesteuerte Pflege braucht. In der von der Natur entfremdeten Digitalgesellschaft schwimmt Alvy gegen den Strom. Er gräbt als Biologe in der Erde, forscht an Pflanzen und Bäumen und streitet mit der heimischen KI, die ihm dafür verbrannten Toast serviert. Der Kontrast ist etwas zu plakativ, ebenso wenig plausibel Rachels Therapiestunden mit einer KI, dargestellt als ein riesiger von einem Blumenteppich umringter Augapfel. Schade, dass „Baby To Go“ – manchmal absurd, selten witzig – philosophischen Fragen über Mutter- und Elternschaft viel zu wenig Raum gibt. Alvy, der weinend mit dem Ei im Arm eine Attenborough-Doku über Pinguine schaut: ein brillanter Metamoment, der untergeht im halbgaren Sci-Fi-Drama. Amelie Persson

„Baby To Go“ GB 2023 ( Regie: Sophie Barthes. Mit Emilia Clarke, Chiwetel Ejiofor, Vinette Robinson u. a., 111 Min., Start: 04.01.2024 )

Filmstill aus „Miss Holocaust Survivor“. Mehrere Menschen jubeln.
© farbfilm verleih GmbH

Miss Holocaust Survivor
Zu dem Song „I Will Survive“ werden die Teilnehmerinnen von „Miss Holocaust Survivor“ auf die Bühne gerufen. Die israelische Misswahl, bei der es laut den Initiator*innen um Würde und innere Werte gehen soll, ist umstritten. Dennoch finden sich jedes Jahr bis zu dreihundert Frauen, die daran teilnehmen möchten, Frauen, die nur eins eint: Sie haben den Holocaust überlebt. Der Dokumentarfilm „Miss Holocaust Survivor“ porträtiert zwei von ihnen: die 93-jährige Tova, die bis heute um Worte für das in Auschwitz Erfahrene ringt, und die 84-jährige Rita, die sich als Mutter, Großmutter, Künstlerin und Holocaust-Überlebende vorstellt und ein Buch über ihre Geschichte geschrieben hat. Für den Film hat Regisseur Radek Wegrzyn Interviewszenen mit Tova und Rita sowie einer der Macherinnen des Wettbewerbs mit Stellen aus Ritas Buch, kritischen Stimmen zum Wettbewerb und Szenen, die bei der Vorbereitung und Durchführung desselben entstanden sind, collagiert. Durch den polyphonen Stimmenchor gelingt dem Film der Spagat, den Wettbewerb kritisch zu beleuchten, ohne die Teilnehmenden zu kompromittieren. Warum die Frauen ausgerechnet in Form eines Wettbewerbs an die Öffentlichkeit gehen, erschließt sich nicht. Aber ihre Geschichten zu erfahren und zu sehen, wie lebensbejahend sie trotz aller Erlebnisse sind, ist bereichernd. Eva-Lena Lörzer

„Miss Holocaust Survivor“ DE 2022 ( Regie: Radek Wegrzyn. 90 Min. )

Filmstill aus „Priscilla“. Ein Brautpaar steht vor einem großen Blumenbouquet. Vor ihm eine Hochzeitstorte. Die Braut blickt in die Kamera, der Bräutigam sieht sie an.
© A24

Priscilla
Möglich, dass Elvis-Fans dieses Werk hassen werden, wie im Netz zu lesen war. Denn der von Starregisseurin Sofia Coppola auf Basis von Priscilla Presleys lesenswertem Memoir „Elvis und ich“ gedrehte Film zeigt den „King“ entweder als Gentleman, als brüllende, Stuhl werfende Axt oder, gen Ende, dauerbreit und abgehalftert. Aber eigentlich geht’s ja auch um Priscilla Beaulieu aus Brooklyn, die Elvis als 14-Jährige in Wiesbaden (wo ihr Vater bei der Air Force stationiert ist) kennen und lieben lernt. Elvis, zehn Jahre älter und Weltstar, nimmt sie unter seine Fittiche, formt sie nach seinem Gusto und verlangt von ihr, immer für ihn da zu sein. Mit 17 Jahren zieht Priscilla zu ihm nach Graceland. Statt Zweisamkeit muss sie mit dem Personal und Elvis’ grumpy Vater klarkommen, weil Elvis Konzerte spielt, schauspielert und lieber seine Entourage mitnimmt als „Cilla“. Als sie Elvis schließlich heiratet und kurz darauf Mutter von Lisa Marie wird, hofft sie auf ein Happy End … Regisseurin Coppola spult hier ihr seit acht Filmen bewährtes Programm ab: begnadete Schauspieler*innen in schnieken Settings und Kostümen, coole Musik – alles da, eigentlich. Das ist gut aussehende Unterhaltung, sicher, aber die Lovestory zwischen dem „King“ und Priscilla wirkt bei ihr merkwürdig kalt und aalglatt wie Elvis’ Schmalztolle. Barbara Schulz 

„Priscilla“ USA 2023 ( Regie: Sofia Coppola. Mit Cailee ­Spaeny, Jacob Elordi, Kamilla Kowal, Jorja Cadence u. a., 110 Min., Start: 04.01.2024 )

Filmstill aus „Smoke Sauna Sisterhood“. Eine Person beim Eisbaden.
© 2021 Neue Visionen Filmverleih GmbH

Smoke Sauna Sisterhood 
Wie aus einer anderen Zeit wirkt „Smoke Sauna Sisterhood“. Eine Zeit des Matriarchats, in der Frauen gemeinsam schwitzend Geheimnisse miteinander teilen. Anna Hints’ märchenhafte Doku erzählt aus einer tiefen Naturverbundenheit von der estnischen Rauchsaunatradition. In einer Holzhütte im schneebedeckten Wald treffen sich Frauen, um nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Seelen durch Gespräche zu reinigen. Immer wiederkehrende Koordinaten des Filmes sind raunende, hexenhafte Gesänge oder atmosphärische Bilder des in der Luft tanzenden Rauches. Außerdem sehen wir ausschließlich Materialien der Natur: Holz, Birkenzweige, Wasser und weibliche Körper. Die Kamera objektifiziert ihre Nacktheit nicht, sondern schafft es, die Körper trotz extrem nahen Close-ups durch Schatten und Abstraktion weich zu zeigen. Mit den Hüllen fallen in der dampferfüllten Sauna zudem die Tabus. Die Frauen erzählen von Liebschaften, aber auch von Themen wie sexuellem Missbrauch. „Smoke Sauna Sisterhood“ zeigt, wie heilend es ist, Gemeinschaft herzustellen, doch auch wie weitverbreitet sexuelle Belästigung und Missbrauch an Frauen sind. Die Doku erzählt einfühlsam und intim von weiblicher Solidarität als utopisches Moment. Und fühlt sich an wie eine wohlig warme Umarmung, nach der man bereit ist, sein Herz auszuschütten. Wenke Bruchmüller 

„Smoke Sauna Sisterhood“, EST/FR/ISL 2023 ( Regie: Anna Hints. 89 Min., Start: 23.11. ) 

Filmstill aus „Joan Beaz – I Am A Noise“. Zu sehen ist Joan Beaz.
© 2023 Alamodefilm

Joan Baez – I Am A Noise  
Mit diesem Dokumentarfilm über Joan Baez wird das Publikum in einen Strudel aus Nostalgie, Tourtagebuch und Familienporträt der Sängerin und Friedensaktivistin geworfen. Wir sehen Szenen von Joan Baez’ heutigem Leben, von Stimmcoachings, Abschlusstourkonzerten und ihrer Traumaaufarbeitung. Die Sängerin, die oftmals leider bloß als Plus eins ihres Exboyfriends Bob Dylan gesehen wurde (obwohl sie diesen erst auf ihre Bühnen zerrte, um dem zarten Kerl Sichtbarkeit zu verschaffen), erzählt von ihrem Leben als Angebetete, vom Aktivismus und von ihrer mentalen
(Un-)Gesundheit. Es wird ein authentisches Bild von einer zerrissenen Person im Rampenlicht erzeugt: Selbstzweifel, Diagnosen, der Neid unter drei musikalischen Geschwistern werden ebenso nacherzählt wie die Highs, Liebschaften und riesigen Erfolge dieser zarten und starken Persönlichkeit. Wenn es um die Gewalt ihres Vaters und seine Leugnung dieser geht, tut „I Am A Noise“ so weh wie ein lautes Geräusch am Trommelfell.  Manchmal muss es vielleicht auch ein wenig knallen, in einem Film, dessen Protagonistin über sich selbst schreibt: „I am not a saint – I am a noise.“ Ohne Lärm wären schließlich auch kein Aktivismus, keine Veränderung und kein Empowerment möglich. „I Am A Noise“, u. a. von Patti Smith co-produziert, ist empowernd, berührend und ein kleines bisschen (zu) spirituell. Vanessa Sonnenfroh

„Joan Baez – I Am A Noise“ USA 2023 ( Regie: Miri Navasky, Maeve O’Boyle, Karen O’Connor. 113 Min., Start: 28.12. )

© Studiocanal


Cat Person

Kann man aus einer Kurzgeschichte einen zweistündigen Film machen? Für „Cat Person“, die Adaption einer Short Story von Kristen Roupenian, lautet die Antwort eindeutig nein. Sie erzählt von der zwanzigjährigen Margot, die den älteren Robert kennenlernt. Sie beginnen, sich ausführlich zu schreiben, gehen schließlich auf ein Date und haben Sex, obwohl sich Margot sichtlich unwohl fühlt. Roupenians Kurzgeschichte traf bei ihrer Veröffentlichung 2017 einen Nerv, wurde online sehr oft geteilt und leidenschaftlich diskutiert. Denn so eindeutig die Situation auch scheint, gibt es bei genauerem Hinsehen viele Grenz- und Graubereiche und Möglichkeiten der Interpretationen.

Der Film nun fühlt sich an, als würde man mit einem Holzhammer erschlagen. Anders als in der Kurzgeschichte wird in keinem Moment klar, was Margot an Robert findet, im Gegenteil stellt sie sich viel öfter als im Original in mehreren Fantasiesequenzen sogar vor, er wäre gewalttätig. Auch sonst mangelt es „Cat Person“ in jeder Hinsicht an Subtilität und Nuancen, etwa bei den Monologen der besten Freundin, Abziehbild einer Feministin, bei Margots Zwiegespräch mit ihrem inneren Ich, das keinerlei Fragen offenlässt, oder bei schiefen Analogien zur Ameisenwelt. Immerhin: Die letzten vierzig Minuten, die über den Inhalt der Short Story hinausgehen, sind so haarsträubend, dass man überhaupt keine Ahnung hat, wie es enden wird. Isabella Caldart

„Cat Person“ USA 2023 ( Regie: Susanna Fogel. Mit: Emilia Jones, Nicholas Braun, Geraldine Viswanathan u.a., 120 Min. )

© jip film& verleih, Fotos: Sami Kuokkanen


Franky Five Star

Den Bechdel-Test besteht diese surreale Komödie nur knapp. Ja, es gibt mehrere Frauen. Und alle haben Namen. Die meiste Zeit unterhalten sich Franky und ihre Mitbewohnerin Katja allerdings leider über Männer. Denn die schüchterne Franky ist verliebt in ihren Nachbarn und Katja ist frisch verknallt in „Hasi“, der eigentlich Hasim heißt. Von ihrer multiplen Persönlichkeit erzählt Franky ihrer besten Freundin aber unverständlicherweise lieber nichts. In Frankys Kopf hausen nämlich vier Gestalten, die sich über einen klapprigen Fahrstuhl Zugang zu ihrem Leben verschaffen: Da wäre die kindsköpfige Lenny, der kapitalismuskritische Page Frank, die vernunftbeflissene Frau Franke und das aufreizende Dienstmädchen Ella. Das alte Hotel, in dem sie hausen, ist liebevoll ausgestattet und erinnert ein wenig an Wes-Anderson-Filme. Dann aber verliebt sich Franky, die trotz Dialogschwächen glaubwürdig von Lena Urzendowsky verkörpert wird, ausgerechnet in Hasi! Im Wechsel übernehmen nun ihre verschiedenen Persönlichkeitsanteile und sorgen für Chaos, Eifersucht und Jobverlust. Die vermeintlich dissoziative Identitätsstörung entpuppt sich gegen Ende recht irritierend als bloßes Gefühlschaos. Eine hörenswerte finnische Version des „Larifari“-Songs von Hildegard Knef versöhnt ein wenig mit den Drehbuchmängeln. Gabriele Summen


„Franky Five Star“ DE/FIN 2023 ( Regie: Birgit Möller. Mit Lena Urzendowsky, Meryem Ebru Öz, Cino David u.a., 114 Min. )

Diese Texte erschienen zuerst in Missy 06/23.