Glitzer, Glamour, Germany
Von
Glitter, Strass und Strobolicht – so weit ähnelt „Drag Race Germany“ dem US-amerikanischen Original. Doch als der Titelsong beginnt, fällt die erste Abweichung auf: Statt der „best woman“ möge nun die „best drag queen“ gewinnen. Und das wird gar nicht so leicht, denn die Queens der ersten Staffel sind talentiert, unterhaltsam und bunt durchmischt: Die Contestants kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und identifizieren sich u. a. als nicht-binär. Auch eine queere AFAB (Assigned Female At Birth) ist dabei und liefert Looks à la Dragqueen und -king, die den anderen beinahe regelmäßig die
Show stehlen.
Die RuPaul der Show ist die Dragqueen Barbie Breakout, eine liebevolle und gerechte Jurorin, die sich auch zwischenmenschlich für die Queens zu interessieren scheint. Dabei immer an ihrer Seite: Aktivist Gianni Jovanovic, Modedesignerin Dianne Brill und natürlich auch die halbnackte Pit Crew – muskulöse Männer, die Barbie Breakout gelegentlich mit Requisiten assistieren. Fragwürdig wird es allerdings bei den wechselnden Gastjuror*innen: Schon in der ersten Folge urteilte auch Shirin David über die Queens. Mit ihrer Präsenz wurde vor dem Release der Staffel für die Serie geworben, obwohl ihr in der Vergangenheit u. a. kulturelle Aneignung und Blackfishing vorgeworfen wurden. Ebenfalls etwas fragwürdig sind die schwarz-rot-goldenen Pins, die die Queens sich verdienen, wenn sie eine Maxi-Challenge gewinnen. Aber glücklicherweise beschränkt sich der Bezug zum Ausstrahlungsland nicht auf die Flaggenfarben: So verkörpern die Queens in verschiedenen Challenges deutsche A-bis-Z-Promis wie H…